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IBM bekommt der Verkauf der PC-Sparte unterm Strich gut

18.01.2006
Der weltgrößte Computerkonzern IBM hat dank eines guten Geschäftsgangs mit Großrechnern, Chips und Dienstleistungen sowie Sparmaßnahmen im Schlussquartal und im Gesamtjahr 2005 kräftig verdient.

Der Verkauf der verlustbringenden Personal-Computer-Sparte wirkte sich ebenfalls positiv aus, doch gab es deshalb gegenüber dem Vorjahr rückläufige Umsätze.

IBM-Konzernchef Samuel J. Palmisano hob den starken Endspurt im vergangenen Jahr hervor. Es habe in wichtigen Geschäftszweigen "eindrucksvolles Wachstum" gegeben. IBM konzentriert sich nach Darstellung Palmisanos auf profitablere Segmente der Informationstechnologie-Sparte. Das IBM-Geschäftsmodell sei "viel ausgewogener und profitabler als noch vor wenigen Jahren". "IBM ist auf 2006 vorbereitet", versicherte der IBM-Chef.

IBM erhöhte seinen Jahresgewinn gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit um 6,1 Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar (umgerechnet 6,5 Milliarden Euro) oder auf 4,87 (4,38) Dollar je Aktie. Dies hat der weltweite Branchenführer am Dienstag nach Börsenschluss bekannt gegeben. Der Jahresumsatz fiel wegen des Wegfalls der PC-Sparte - sie wurde an den chinesischen PC-Hersteller Lenovo verkauft - um 5,4 Prozent auf 91,1 Milliarden Dollar. Klammert man das PC-Geschäft aus, stieg der Jahresumsatz um drei Prozent.

IBM setzte im Schlussquartal wegen des weggefallenen PC-Geschäftsnur noch 24,4 (Vorjahresvergleichszeit: 27,7) Milliarden Dollar um. Unter Ausklammerung des PC-Geschäfts gab es allerdings nur einen Umsatzrückgang von einem Prozent. Der Quartalsgewinn erhöhte sich um 12,7 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar oder 1,99 (1,67) Dollar je Aktie.

Der Quartalsumsatz fiel in Nord- und Südamerika um sechs Prozent auf 10,5 Milliarden Dollar, in der Region Europa/Naher Osten/Afrika um 16 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar und im asiatisch-pazifischen Raum um 22 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar. Die Umsatzeinbußen waren auf das weggefallene PC-Geschäft und auf Währungseffekte zurückzuführen. Im Geschäft mit den Computer- und anderen Geräteherstellern setzte IBM 1,1 Milliarden Dollar um oder 35 Prozent mehr als im Schlussquartal 2004.

IBM setzte mit seiner Dienstleistungssparte im Schlussquartal zwölf Milliarden Dollar um oder fünf Prozent weniger als in der entsprechenden Vorjahreszeit. Es gingen neue Dienstleistungskontrakte im Wert von 11,5 Milliarden Dollar ein. Der Auftragsbestand der globalen Dienstleistungssparte lag zum Jahresschluss bei 111 Milliarden Dollar. Das darin zusammengefasste Outsourcing-, Consulting-, integrierte technologische Dienstleistungs- und Service-Geschäft bringt rund die Hälfte des IBM-Gesamtumsatzes.

Der Hardware-Umsatz fiel wegen des weggefallenen PC-Geschäfts um 27 Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar. Ohne die Berücksichtigung der PC-Sparte in der Vorjahresvergleichszeit stieg der Hardware-Umsatz um sechs Prozent. IBM machte mit seinen Chips gute Geschäfte. Der Softwareumsatz stagnierte mit 4,6 Milliarden Dollar. Die Finanzsparte steuerte 605 Millionen Dollar Umsatz bei, minus acht Prozent.

Die Bruttogewinnmarge erhöhte sich kräftig auf 44,1 (38,8) Prozent IBM hatte zum Jahresschluss 13,7 (10,6) Milliarden Dollar liquide Mittel verfügbar. (dpa/tc)