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IBM bekämpft unkontrollierten Serverwildwuchs

26.02.2008
Von pte pte
Der Technologiekonzern IBM hat heute, Dienstag, mit System z10 http://www-03.ibm.com/systems/z einen neuen Mainframe-Großrechner vorgestellt, der alle bisherigen Modelle deutlich in den Schatten stellen soll. Das neue IBM-System richtet sich einerseits an Unternehmen, die bereits Mainframe-Lösungen einsetzen. Der Anspruch dabei ist, dem natürlichen Wachstum der Firmen zu entsprechen und dennoch Kosten zu senken. "Andererseits ist System z10 auch für Kunden interessant, die sich mit einem unkontrollierten Wildwuchs an Servern konfrontiert sehen", sagt Christian Buxbaum, Vertriebschef Hardware bei IBM Österreich, gegenüber pressetext. Diese hätten oft damit zu kämpfen, dass bei jeder neuen Anwendung oder jedem neuen Kunden ein eigener Server angeschafft werden müsste.

"Der Mainframe ist bereits seit Jahren hinsichtlich Datensicherheit und Verfügbarkeit bei Verwaltungsaufgaben die beste Plattform. Bei der neuen Generation konnten wir sowohl die Leistung deutlich steigern als auch gleichzeitig den Energieverbrauch, den Kühlaufwand sowie den Raumbedarf reduzieren", erläutert Wolfgang Wieseneder, System z Business Unit Executive CEMA bei IBM, im Gespräch mit pressetext. "In den vergangenen zwölf bis 18 Monaten sind unsere Kunden vermehrt auf uns zu gekommen und haben von Problemen berichtet, neue Technologien wie SOA oder Web 2.0 umzusetzen. Einerseits war die Komplexität der Infrastruktur zu hoch, andererseits kamen mit neuen Anwendungen neue Systeme hinzu, wodurch der Platz- und Energieaufwand enorm stieg", sagt Teri Virnig, Vice President Strategie und Planung bei IBM, gegenüber pressetext. "Bei der Entwicklung des System z10 haben wir eng mit unseren Kunden zusammengearbeitet, um deren Bedürfnissen zu entsprechen. Wir werden die Weiterentwicklung auch künftig vorantreiben", so Virnig.

Um die Effizienz der Gesamtsysteme zu steigern, wurden die CPUs des z10 drastisch verbessert. "Sie arbeiten nun mit einer Taktfrequenz von 4,4 Gigahertz, wodurch sie nahezu dieselbe Geschwindigkeit haben wie die Power6-Prozessoren. Des Weiteren haben wir eine Anbindung an die Cell-Engine umgesetzt, wodurch wir völlig neue Möglichkeiten mit dem System erhalten", erklärt Wieseneder. Der Cell-Chip, der unter anderem als Herzstück der Playstation 3 bekannt ist, kümmert sich um rechenintensive Anwendungen wie Simulationen, Movies oder Grafik. Diese Aufgaben müssen daher nicht mehr auf eine andere Plattform ausgelagert werden, wodurch Zeit und Rechenleistung gespart und die Netzwerkbelastung reduziert wird.

Mit der Weiterentwicklung des Mainframe-Computers will IBM das zuletzt schwächelnde Geschäft ankurbeln. Konzerne wichen oft auf kostengünstigere Alternativen wie Server aus, um großvolumige Daten zu bearbeiten. System z10 soll beispielsweise von Konzernen, Großbanken und Regierungsbehörden eingesetzt werden, um etwa Banktransaktionen oder Internetinformationen zu verwalten. Mainframes sollen außerdem dazu beitragen, dass die Gesamtbetriebskosten niedriger ausfallen. Im Fokus der Entwicklung stand neben der Leistungsverbesserung das derzeit oft gebrauchte Schlagwort "Green IT".

Das Einsparpotenzial durch Serverkonsolidierung beziffert IBM mit 85 Prozent geringerem Energieverbrauch, 85 Prozent weniger Standfläche sowie eine Reduktion der x86-Softwarelizenzen im Verhältnis 30 zu eins. "IBM-intern arbeiten wir daran, 3.600 Distributed Server durch 15 bis 20 System z10 zu ersetzen", sagt Wieseneder. Der neue IBM-Großrechner arbeitet mit 64 Prozessoren, basierend auf Quad-Core-Technologie. Er wurde von Beginn auf Nutzersharing ausgelegt und kann dabei von einigen hundert bis zu Millionen Anwender unterstützen. System z10 unterstützt eine breite Palette an Anwendungen. Zusätzlich zu Linux, XML, Java, WebSphere und SOA-bezogenen Anwendungen, arbeitet IBM mit Sun Microsystems und Sine Nomine Associates daran, das OpenSolaris Betriebssystem auf System z10 einsetzbar zu machen. (pte)