Neues Unternehmen soll Billig-PCs vertreiben

IBM bekämpft die Cloner mit eigenen Clones aus Asien

20.03.1992

HANNOVER (jm) - Der Preiskampf im PC-Segment hinterläßt auch bei der IBM Spuren: Aus diesem Grund plant Big Blue, ein Subunternehmen in Europa zu gründen. Diese Firma soll PCs von einem noch nicht genannten asiatischen Lieferanten beziehen und diese auf dem europäischen Markt als Billig-Clones vertreiben.

Big Blue selbst hat bislang zu der vom "Wall Street Journal" verbreiteten Meldung nicht Stellung genommen. Laut Aussagen einer IBM-Firmensprecherin gegenüber der COMPUTERWOCHE wird mit entsprechenden Details zum Ende des zweiten Quartals 1992 gerechnet. Erste Erfahrungen mit Billig-Clones sammelte Big Blue auf dem südostasiatischen Feld: Ein gemeinsam mit dem Handelsunternehmen Hong Leong Corp., Singapur, gegründetes Joint-venture - die International Application Solutions Pte. Ltd. - startete vergangenes Jahr ein Test-Verkaufsprogramm mit einem Low-cost-PC.

Im Gegensatz zu kleinen Clone-Anbietern müssen die Armonker wegen der vielköpfigen Administrations- und Verkaufsabteilungen mit hohen Kosten kämpfen.

Auf den IBM-eigenen Clones wird allerdings nicht das Logo von Big Blue, sondern ein anderer Name angebracht, weil die IBM ihren Namen als Gütezeichen wahren und ihn deshalb nicht für die zukünftigen Low-end-PCs verwenden will.