Mit Kassensystem 5260 gegen NCR-Vormacht:

IBM bei den Einzelhändlern

26.01.1979

STUTTGART (pi) - Ein neues "Einzelhandelssystem 5260" hat der IBM-Geschäftszweig Basis-Datenverarbeitung angekündigt (CW 3 vom 19. 1. 1979). Komponenten dieses Systems sind die Einzel- oder Leitkasse 5265 mit integriertem Diskettenspeicher, die Gruppenkasse 5266 (zum Anschluß an die Leitkasse) sowie die Lizenzprogramme Datenaufbereitung, Verkaufskontrolle und Warenwirtschaftsberichte.

Die Einzel- oder Leitkasse 5265 zeichnet alle am Kassenplatz eingegebenen Daten auf einer Diskette (0,25 oder 1,0 MB Kapazität) auf. Bis zu 76 frei wählbare Summen können jederzeit von der Diskette ausgelesen werden.

Auf der Diskette befinden sich Programmfunktionen für Arbeiten wie Wareneingangserfassung, Arbeitszeiterfassung und Tagesabschlüsse. Die Kasse hat

wahlweise 16 oder 32 KB Benutzerspeicher, um Tabellen, Dateien und Funktionen aufzunehmen. Eine Bedienerführung gibt Schritt für Schritt Hinweise durch den jeweiligen Transaktionsablauf. Die Tastatur der Kasse hat 34 oder 64 Tasten für Funktionen und Eingabe. 15 beziehungsweise 45 Tasten können dabei frei zugeordnet werden. Mit einer Geschwindigkeit von 80 Zeichen pro Sekunde können in der Druckstation Journalstreifen, Kassenbon und Quittungsformular gedruckt werden. Auf einer Kundenanzeige (8 Stellen und 4 Statuslampen) kann der Käufer die Kassenvorgänge verfolgen. Auf Fehler weist ein akustisches Signal hin. Summenzähler bilden Maschinenkontrollsummen, erfassen die Gesamtverkäufe, Rückgaben sowie Bar-/Nichtbarkäufe und liefern statistische Summen.

Für eine Verbandkonfiguration können bis zu zehn Gruppenkassen 5266 angeschlossen werden. Ein BSC-Anschluß (Zusatzeinrichtung) ermöglicht es, die auf Diskette gespeicherten Daten zu einem zentralen EDV-System zu übertragen beziehungsweise von dort Informationen, zum Beispiel eine Preisabrufdatei, zu empfangen. Außerdem läßt sich - für schnellen Preisabruf aus dem internen Speicher - ein OCR-A-Handleser anschließen. Eine eingebaute Tageszeituhr hält für jede Transaktion die Uhrzeit fest.

Die Gruppenkasse 5266 funktioniert wie die Einzelkasse 5265, besitzt jedoch keinen eigenen Diskettenspeicher. Sie wird an eine Leitkasse 5265 angeschlossen und benutzt deren Diskette. Innerhalb einer Verbundkonfiguration kann jede Gruppenkasse mit einer eigenen Personalisierung ausgestattet sein.

Zum Einzelhandeslssystem 5260 gehören fertige Anwendungsprogramme.

Mit dem Lizenzprogramm Datenaufbereitung können die Diskettendaten für die Weiterverarbeitung in einem Computer aufbereitet werden.

Das Lizenzprogramm Verkaufskontrolle erstellt aus den Verkaufsinformationen jeder Datenkasse des Einzelhandelssystems 5260 eine Anzahl von Berichten, die die Kontrolle der Kassenabschlüsse unterstützen. Diese Berichte sind nach Brutto- und Nettoverkäufen, Kassenabstimmungen und mehreren anderen Kriterien aufteilbar. Wenn die Verkaufskontrolle erfolgreich abgeschlossen ist, verarbeitet das Lizenzprogramm Warenwirtschaftsberichte die Daten weiter.

Dieses Modul umfaßt die Verarbeitung der von der Datenaufbereitung übergebenen mengenbezogenen Daten und die von der Verkaufskontrolle geprüften wertmäßigen Daten. Darüber hinaus können zusätzliche Informationen für die Warenwirtschaft über Erfassungsstationen 3741 und Sichtgeräte eingegeben werden. Das Programm liefert eine genaue Übersicht über aktuelle Lagerbestände für jeden einzelnen Artikel, es bietet Bestellhinweise und zeigt an, ob sich ein Artikel schnell oder langsam umsetzt. Darüber hinaus unterstützt das Programm die Kontrolle des Einkaufsbudgets (Limitrechnung) und stellt eine kurzfristige Erfolgsrechnung auf.

Die Datenkassen wurden im IBM Labor Rochester/USA entwickelt und gehen in Vimercate/Italien, in Produktion. Die ersten Auslieferungen in der Bundesrepublik sind für das vierte Quartal 1979 geplant.