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IBM baut nun doch kein Transmeta-Thinkpad

02.11.2000
Das auf der PC Expo gezeigte "Thinkpad 240" mit Crusoe-Prozessor wird nicht in Serie gehen. Experten vermuten, dass die schwache Performance der CPU hinter Big Blues Rückzieher steckt.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das auf der PC Expo im vergangenen Juni als Prototyp gezeigten "Thinkpad 240" mit "Crusoe"-Prozessor von Transmeta wird IBM entgegen der ursprünglichen Ankündigung nun doch nicht in Serie fertigen. Diese Meldung kommt zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, hat die kalifornische Chipschmiede doch für den 6. November ihren Börsengang angekündigt. Offiziell begründet Big Blue seinen Rückzieher mit der Aussage, der Transmeta-Portable "passe nicht in den aktuellen Marketing-Plan". Allerdings werde man die Entwicklung der Technik weiter im Auge behalten, hieß es in Armonk.

Peter Glaskowsky von Microdesign Resources geht davon aus, dass sich IBM in Wahrheit aufgrund der schlechten Leistung gegen die Crusoe-CPU entschieden hat - selbst wenn der Transmeta-Chip wenig Strom verbraucht. Der mit 700 Megahertz getaktete "Crusoe 5400" sei in verschiedenen Tests nicht schneller als ein 233 Megahertz schneller Pentium gewesen. "Es wird verdammt schwierig, so etwas im heutigen Markt zu verkaufen", konstatiert der Analyst.