IBMs Absicht, das Unix-Geschäft mit der Sequent-Übernahme anzukurbeln, scheint erste Früchte zu tragen. In Zukunft soll Big Blues Datenbank DB2 in der Version 6.1 auf den Numa-Q-Servern (Numa = Non Uniform Memory Access) von Sequent laufen. Mit dieser Architektur können Mehrprozessorsysteme zu einem Rechnerverbund gekoppelt werden. Erst im letzten Herbst haben die Armonker den Server-Spezialisten für 810 Millionen Dollar geschluckt.
Zur Zeit läuft auf den Numa-Maschinen noch das Sequent-Unix "Dynix/ptx". Im Laufe des Jahres soll das "Monterey"-Unix zum Einsatz kommen, das augenblicklich IBM, Sequent, Intel und Santa Cruz Operation (SCO) zusammen entwickeln. Diese Unix-Version ist speziell für die IA-64-Architektur der neuen Intel-"Itanium"-Prozessoren ausgelegt. DB2 soll auch auf Monterey portiert werden.
Bislang hatten die Numa-Q-Kunden nur die Möglichkeit, auf Oracle-Datenbanken zurückzugreifen. Das neue DB2 setzt Dynix/ptx, Version 4.5 oder höher, voraus. Die Standardausführung wird die gleichen Funktionen mitbringen wie die Ausgaben für AIX, Solaris oder Windows NT. Sie soll 12550 Dollar pro Server-CPU und 240 Dollar pro Anwender kosten.
Die Enterprise-Edition adressiert Kunden mit größeren Cluster-Konfigurationen. Laut Hersteller werden dafür 20050 Dollar für jeden Server-Prozessor und 249 Dollar für jeden Nutzer fällig. Mit dem Tool "DB-Connect" lässt sich die Numa-Q-Variante der Datenbank mit DB2-Versionen auf IBM-Mainframes und OS/2-Servern verknüpfen, die auf dem proprietären Datenbankprotokoll DRDA des Herstellers aufbauen. Für das Tool müssen Kunden 2500 Dollar pro Server-CPU und 249 Dollar pro Anwender bezahlen.
Die DB2-Version für die Hewlett-Packard-Server der 9000er Serie setzt die aktuelle HP-UX-Version 11.0 voraus. Ältere Ausführungen werden nicht unterstützt. Vom Funktionsumfang her entspricht diese Version der Enterprise-Edition für die Numa-Q-Anwender. Auch der Preis ist der gleiche.