IBM auf dem Weg zum Servicekonzern

18.01.2006
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Restrukturierung kostete 14600 Arbeitsplätze

IBM-Zentrale in Armonk.
IBM-Zentrale in Armonk.
Foto: IBM

Trotz der branchenweit gelobten Marktaufstellung sah sich auch IBM im vergangenen Jahr zu weit reichenden Restrukturierungsmaßnahmen gezwungen. So löste die Konzernleitung die teure Emea-Organisation größtenteils auf, zahlreiche Backoffice-Funktionen wurden nach Indien verlagert. Im April 2005 kündigte der Vorstand an, 13 000 Stellen weltweit zu streichen. Insgesamt fielen 14 600 Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer, erklärte Finanzchef Mark Loughridge später, die meisten davon in Westeuropa. Besonders hart traf es die deutsche Belegschaft. Hartmann verteidigt die Maßnahmen: "IBM hat die Chance genutzt, sich auch in Deutschland kundennäher aufzustellen."

Auch Matzke kann der Reorganisation Positives abgewinnen: "IBM war den Kunden entrückt." Im Zuge der Umstrukturierung könne der Konzern Spitzenpersonal, das bisher in Verwaltungsfunktionen gebunden war, wieder näher an den Kunden bringen. Unterm Strich bilde das IBM-Modell noch immer die Messlatte für andere IT-Konzerne wie HP oder Unisys. Matzke: "Der größte Feind der IBM ist Selbstzufriedenheit."