Umstrukturierung

IBM 2.0 startet in Deutschland

01.07.2008
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

IBM Deutschland will sich in Zukunft auf bestimmte Schlüsselbranchen und strategische Themen konzentrieren. Jetter nannte in diesem Zusammenhang Marktsegmente wie Banken, Versicherungen, die Automobilbranche sowie den öffentlichen Sektor und Themen wie Service-orientierte Architekturen, die Kooperation mit SAP, Informations- und Infrastruktur-Management sowie Green IT und IT-Sicherheit.

Im Zuge der Umstrukturierung nimmt Jetter die eigenen Mitarbeiter in die Pflicht. Die Belegschaft sei gefordert und müsse agil bleiben. Alleiniger Maßstab sei der Mehrwert für die Anwender und der Erfolg bei den Kunden. Der IBM-Geschäftsführer geht davon aus, dass die künftige Unternehmensstruktur effizienter und produktiver funktionieren wird.

Bevor Jetter die Früchte seiner Arbeit ernten kann, müssen sich erst einmal rund 8000 der insgesamt 21 000 IBM-Mitarbeiter in ihrem neuen Umfeld zurechtfinden. Dabei versprach der IBM-Chef, dass es keinen Stellenabbau geben werde und Mitarbeiter, die konzernintern in eine neue Gesellschaft wechselten, keine Nachteile zu befürchten hätten.

Umbau schürt Unruhe

Trotz dieser Beteuerungen hatt der Umbau innerhalb der IBM-Belegschaft für einige Unruhe gesorgt. Die Ankündigung habe die Mitarbeiter verunsichert, so Rolf Schmidt, zuständig für den Bereich IT in der Bundesverwaltung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Nachdem die hiesigen IBMer in den vergangenen Jahren angesichts von Betriebsstilllegungen, Personalabbau, Diskussionen um die Kürzung von Pensionsansprüchen sowie die Kündigung des Urlaubsgeldes Einiges erduldet hätten, wüssten nun viele nicht, welches IBM-Etikett sie künftig tragen müssten. Schmidt räumt allerdings ein, dass IBM den Übergang in die Konzernstruktur gut gemeistert hat. Bis dato scheint der Übergang glimpflich abgelaufen zu sein. Die Befürchtungen im Vorfeld, IBM wolle für ein größeres Gefälle in der Belegschaft sorgen, hätten sich nicht bewahrheitet. Verdi zufolge habe für alle Gesellschaften neue Tarifverträge aushandeln können. Gerüchte, wonach die Pensionsansprüche gefährdet seien, träfen aus seiner Sicht nicht zu. Das IBM-Management habe seine Versprechen gehalten.