IBM: 100 TB auf einem Band?

05.01.2005
25-mal mehr Daten sollen künftig auf eine Cartridge passen.

Schon oft wurden Speicherbänder totgesagt, doch sie sind unverändert massenhaft im Einsatz, und IBM setzt auf ihre Zukunft. Spezialisten in Big Blues Almaden Research Center im Silicon Valley arbeiten an Techniken, welche in einigen Jahren die Speicherkapazität radikal erhöhen sollen. Die zurzeit gebräuchlichen "Ultrium"-Bänder für IBMs Laufwerke "Totalstorage 3580 LTO Generation 3" haben eine Kapazität von 400 GB; in ein paar Jahren sollen es, so das Ziel der Forscher 100 TB sein.

Die Ultrium-Bänder sind 1,27 Zentimeter breit. Auf ihnen befinden sich 704 Daten-Tracks. Ein Track hat dabei eine Breite von zehn Mikrometern. Um mehr Daten auf ein Band zu bekommen, hoffen die IBM-Forscher, diese Track-Breite auf 0,5 Mikrometer oder 500 Nanometer reduzieren zu können. Dann hätte ein Band eine Kapazität von 100 TB.

Das Problem dabei sind die magnetischen Partikel auf den Bändern, welche die Nullen und Einsen speichern. Die Partikel haben heute eine Größe von einem Mikrometer. Außerdem sind sie auf der Bandbeschichtung ungeordnet. Das Ziel der Forscher besteht nun darin, erstens die Partikel zu verkleinern und sie zweitens genau parallel ausgerichtet auf dem Träger anzubringen. Die Entwicklung entsprechend feiner Schreib-Lese-Köpfe ist demgegenüber das geringere Problem.

Spike Narayan, einer der Forschungsleiter in Almaden, glaubt, die technischen Probleme könnten innerhalb von fünf Jahren gelöst sein. Er wagt aber keine Prognose, wann 100-TB-Bänder auf den Markt kommen dürften. Es wird wohl mehrere Zwischenschritte geben. In 18 Monaten, so Narayan, könnten zunächst einmal Cartridges mit 1 TB Kapazität nach neuen Beschichtungsverfahren marktreif sein. (ls)