Kaum durchgängige Objekttechnik

IAO-Studie nimmt EDM-Markt unter die Lupe

05.07.1996

Der CIM-Gedanke nimmt seit einigen Jahren mit Lösungen für EDM, das synonym auch als Produktdaten-Management (PDM) bezeichnet wird, konkrete Formen an. Inzwischen gibt es zahlreiche Systeme zur Integration der in technischen Abteilungen eingesetzten Anwendungen und Werkzeuge. Übersicht soll hier die vom IAO erarbeitete EDMS-Marktstudie bringen, die in ihrer ersten Fassung 13 Softwarepakete auflistet (ein zweiter Teil mit weiteren zwölf bis 15 Systemen ist in knapp einem Jahr geplant). Eine vergleichende Bewertung der EDM-Produkte sei deshalb in der ersten Studie noch nicht möglich gewesen, zumal der Markt bislang nicht ausreichend segmentiert sei, heißt es beim IAO.

Indirekt hat der Leser jedoch sehr wohl die Möglichkeit, einen Vergleich der für ihn in Frage kommenden Systeme vorzunehmen. Denn bevor die Studie detailliert auf die einzelnen Angebote eingeht, kommen in den ersten Kapiteln grundsätzliche Überlegungen zur EDM-Einführung und zu Merkmalen von EDM-Produkten wie Systemumgebungen, Schnittstellen, Grund- und Zusatzfunktionen zur Sprache. So stellen die Stuttgarter Forscher beispielsweise fest, daß sich die verfügbaren Systeme hinsichtlich der Objektorientierung ihres zugrundeliegenden Datenmodells zum Teil erheblich unterscheiden.

Prinzipiell wird empfohlen, daß zur leichteren Anpassung an betriebliche Rahmenbedingungen in einem EDM-Datenmodell die Objektklassen "Produkt", "Dokument", "Projekt", "Prozeß" sowie "Benutzer" unterschieden werden und flexible Objektbeziehungen möglich sein sollten. Sinnvoll sei auch die Abbildung der Objektklassen in hierarchischen Strukturen, um etwa Vererbungsmechanismen zu nutzen. Als weiteres wesentliches Kriterium wird noch die Step-Konformität des Datenmodells genannt.

Diese Bedingungen sind bei einigen der 13 Produkte nicht erfüllt, wie man in den systematischen Produktbeschreibungen erkennen kann. Während einige der Lösungen immerhin den geforderten Objektansatz und Step unterstützen, werden zusätzlich hierarchische Vererbungstechniken lediglich von "Iman Information Manager" (EDS), "Matrix" (Adra Systems), "Metaphase" (Metaphase Technology) und "Product Manager" (IBM) angeboten.

Im Bereich Schnittstellen legt die IAO-Studie besonderen Wert auf die Integration von CAD- und PPS-Systemen. Besonders beim Interface in Richtung Fertigung zeigt sich hier die dominierende Rolle von SAP - R/3 wird bis auf eine Ausnahme von allen EDM-Systemen angesteuert. Eine Stärke der Marktübersicht liegt auch in der Beschreibung der Herstellerhistorien und der Distributions- beziehungsweise Vertriebskanäle.