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i2 will Personalkosten sparen

03.04.2001
Nach seiner Gewinnwarnung plant der Supply-Chain-Management-Spezialist i2 Technologies die Entlassung von rund zehn Prozent seiner Mitarbeiter. Schuld sei die derzeitige Konjunkturflaute, erklärte CEO Sanjiv Sidhu.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine respektable Umsatzsteigerung, aber dürftige Gewinne kündigte i2 Technologies Inc. für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres an. Jetzt will der in Dallas ansässige Spezialist für Supply-Chain-Management- und E-Business-Systeme seine Kosten verringern und bis zu 600 seiner 6100 Mitarbeiter loswerden.

Statt der von Analysten erwarteten fünf Cent pro Aktie liegt der i2-Profit für das vergangene Quartal wohl nur bei zwei Cent oder acht Millionen Dollar. CEO und Unternehmensgründer Sanjiv Sidhu führte diesen enttäuschenden Wert darauf zurück, dass einige Kunden aufgrund der unsicheren ökonomischen Lage ihre Investitionsentscheidungen zurückgestellt hätten.

Am Umsatz des Softwareunternehmens gibt es indes nichts auszusetzen: Er nahm gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um mehr als 90 Prozent zu und kletterte - die Erwartungen leicht übertreffend - auf rund 355 Millionen Dollar. Da gleichzeitig die erwarteten Gewinne nicht erreicht wurden, hat i2 offenbar ein Problem mit der Kostenstruktur. Das räumte Finanzchef Bill Beecher gegenüber der US-Presse auch ein. Beispielsweise habe das Unternehmen seit dem Jahreswechsel 500 Mitarbeiter eingestellt - in Erwartung höher Gewinne.

Einige der neuen Mitarbeiter werden ihre Papiere wohl wieder abholen müssen: Als Teil der geplanten Sparmaßnahmen plant i2 die Entlassung von bis zu zehn Prozent seiner Belegschaft.

Nach Einschätzung der Marktbeobachter ist das 1988 gegründete Unternehmen fürs Erste mit einem blauen Auge davon gekommen - angesichts der Tatsache, dass ehemalige Highflyer wie Broadvision, Inktomi oder Art Technology sogar Verluste in Aussicht stellen. Allerdings sei i2 keineswegs schon aus dem Schneider. Ein Manko bedeute vor allem die Abhängigkeit seines Geschäfts von wenigen großen Deals.