Nach Gewinnwarnung sind Entlassungen vorgesehen

i2 will Personalkosten sparen

06.04.2001
MÜNCHEN (CW) - Eine respektable Umsatzsteigerung, aber dürftige Gewinne kündigte i2 Technologies Inc. für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres an. Jetzt will der in Dallas ansässige Spezialist für Supply-Chain-Management- und E-Business-Systeme seine Kosten verringern und bis zu 600 seiner 6100 Mitarbeiter loswerden.

Statt der von Analysten erwarteten fünf Cent pro Aktie liegt der i2-Profit für das vergangene Quartal wohl nur bei zwei Cent oder acht Millionen Dollar. CEO und Unternehmensgründer Sanjiv Sidhu führte diesen enttäuschenden Wert darauf zurück, dass einige Kunden aufgrund der unsicheren ökonomischen Lage ihre Investitionsentscheidungen zurückgestellt hätten.

Am Umsatz des Softwareunternehmens gibt es indes nichts zu bemängeln: Er nahm gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um mehr als 90 Prozent zu und kletterte - die Erwartungen leicht übertreffend - auf rund 355 Millionen Dollar. Da gleichzeitig die erwarteten Gewinne nicht erreicht wurden, hat i2 offenbar ein Problem mit der Kostenstruktur. Das räumte Finanzchef Bill Beecher gegenüber der US-Presse auch ein. Beispielsweise habe das Unternehmen seit dem Jahreswechsel 500 Mitarbeiter eingestellt - in Erwartung höher Gewinne. Einige der neuen Mitarbeiter werden ihre Papiere wohl wieder abholen müssen: Als Teil der geplanten Sparmaßnahmen hat i2 die Entlassung von bis zu zehn Prozent seiner Belegschaft vor.

Nach Einschätzung der Marktbeobachter ist das 1988 gegründete Unternehmen fürs Erste mit einem blauen Auge davongekommen - angesichts der Tatsache, dass ehemalige Highflyer wie Broadvision, Inktomi oder Art Technology Verluste in Aussicht stellen.