i2 peilt für 2002 Breakeven an

19.03.2002
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Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Anbieter von Supply-Chain-Management-(SCM-) Software i2 Technologies sieht auch in Deutschland Anzeichen für eine steigende Investitionsbereitschaft der Kunden. In der zweiten Jahreshälfte will das US-Unternehmen in die Gewinnzone zurückkehren.

Gute Wachstumschancen rechnet sich i2 vor allem in Europa aus. Der Anteil der dort erzielten Einnahmen am Gesamtumsatz des Konzerns lag im vierten Quartal bei 24 Prozent. In den kommenden Jahren soll er auf 35 Prozent steigen, hofft Europa-Chef Philip Crawford. Ziel sei es, den Anteil des internationalen Geschäfts mittelfristig auf 50 bis 60 Prozent zu steigern. Momentan erwirtschaftet i2 den Löwenanteil (rund 60 Prozent) im Heimmarkt USA.

Speziell in Deutschland sieht Crawford noch viel Potenzial. Dass sich die hiesigen Firmen beim Kauf von SCM-Software bislang eher zurückgehalten haben, sei vor allem darauf zurückzuführen, dass der Druck, an der IT zu sparen, wegen der starken Rezession im vergangenen Jahr hierzulande besonders hoch gewesen sei. „Seit einigen Monaten zeichnet sich jedoch ab, dass die Kunden zumindest beginnen, die Auswirkungen des SCM-Einsatzes zu analysieren“, so Crawford. Es sei also nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Anschaffungen in diesem Bereich getätigt würden. Der große Vorteil sei, dass man das SCM-Einsparpotenzial - im Gegensatz etwa zu ERP-Systemen - bereits im Vorfeld genau messen könne.

Europa-Chef Philip Crawford kritisiert die Vertriebstaktiken der SAP, APO im Bundle kostenlos abzugeben.   Foto: i2

Die Konkurrenz fürchtet i2 angeblich nicht. Unternehmen wie Manugistics können laut Crawford nur SCM-Einzelteile liefern, nicht aber eine umfassende Lösung aus SCM, Customer-Relationship-Management (CRM) und Supplier-Relationship-Management (SRM), wie sie i2 unter dem Begriff „Value Change Management“ zusammenfasst. Lokale Anbieter von Point-to-Point-Solutions wie die Wassermann AG seien zwar im deutschen Markt sehr stark geworden. Ein ernst zu nehmender Konkurrent ist das Münchner Unternehmen nach Ansicht von Crawford jedoch nicht: „Wenn sie ihre Produkte international vertreiben, kommen sie ins Straucheln“, prophezeit der Manager. Und ohne Auslandsgeschäft habe Wassermann ohnehin keine Chance.