i2 - Auch hausgemachte Probleme (3.03.2002)

03.05.2002
Von Christian Struck
Der SCM-Spezialist i2 Technologies gerät in schwieriges Fahrwasser. Ein negativer Branchentrend sowie hausgemachte Probleme sprechen derzeit nicht für ein Investment in die Aktie des US-amerikanischen Softwareunternehmens.

i2 hat seit mehreren Quartalen mit sinkenden Umsätzen, hohen Verlusten und einem negativen Cashflow zu kämpfen. Der Quartalsumsatz sank seit dem ersten Quartal 2001 von 364,2 Millionen Dollar beständig auf nur noch 168,4 Millionen Dollar im gerade abgelaufenen Quartal. Ein Grund dafür liegt sicherlich in der Zurückhaltung von Unternehmen bei IT-Investitionen. Möglicherweise liegen die Ursachen hierfür allerdings auch bei i2 selbst, so herrscht speziell in Deutschland eine gewisse Unzufriedenheit bei größeren Kunden.

Unternehmensgründer Sanjiv Sidhu, der erst kürzlich wieder das Amt des CEO übernahm, dürfte vor einer schwierigen Sanierungsaufgabe stehen. Schließlich gilt es, die Umsätze zu stabilisieren und gleichzeitig im Vertrieb und in der Verwaltung massiv Kosten einzusparen. Allein die beiden letztgenannten Posten und die allgemeinen Kosten fraßen in der jüngsten Berichtsperiode fast den gesamten Rohertrag auf. Infolge der zusätzlich anfallenden Entwicklungskosten ist der Cashflow tiefrot und verringert von Quartal zu Quartal die Cash-Reserven.

Zum 31. März lagen die liquiden Mittel noch bei 617 Millionen Dollar, hierbei ist allerdings zu bedenken, dass dem bereits 410 Millionen Dollar langfristige Verbindlichkeiten gegenüberstehen. Aktuell wird i2 mit fast 1,5 Milliarden Dollar bewertet. Dies erscheint bei den hohen Verlusten und Verbindlichkeiten, die das Umlaufvermögen übersteigen, zu hoch. Da sich auch rein charttechnisch noch keine Bodenbildung abzeichnet, raten wir derzeit von einem Investment ab.

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