MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um sein Betriebsrisiko-Management-System zu verstärken, hat der indische Anbieter von IT-Lösungen für Finanzdienstleister, i-flex, ein Abkommen mit dem belgischen Konkurrenten The Capital Markets Company NV (Capco) getroffen. Die Vereinbarung sieht vor, dass i-flex die gewerblichen Schutz- und Urheberrechte der "Operational Risk Tool Suite" ("Ortos") von Capco übernimmt. Anschließend wollen die Inder die Lösung mit ihrem eigenen Basel-II-Produkt "Reveleus Risk Analytics" zusammenführen, um ein vollständiges Betriebsrisiko-Management-Paket zu schnüren.

Daneben wird i-flex Ortos auch weiterhin als allein stehendes Tool verkaufen und implementieren; Capco agiert dabei über sein globales Vertriebsnetzwerk als Wiederverkäufer und Vertriebspartner. Außerdem fungieren die Belgier künftig als der bevorzugte Beratungspartner von i-flex im Bereich Operational Risk (Betriebsrisiko).

Den Angaben zufolge erfüllt Ortos grundlegende, standardisierte sowie erweiterte Messansätze für das Betriebsrisiko-Management nach Basel II und ergänzt die aktuelle Basel-II-Lösung Reveleus. Mit Ortos erhält das Unternehmen aus Bombay außerdem Zugang zu sechs führenden Bankhäusern in Europa, darunter ABN AMRO und die Dresdner Bank, die die Lösung ursprünglich entwickelt und vor 18 Monaten an Capco verkauft hat.

Der weltweite Markt für Basel-II-Lösungen wird von den Analysten der Tower Group auf sechs Milliarden Dollar geschätzt und soll bis 2008 auf acht Milliarden Dollar anwachsen. Bislang hat i-flex - bildlich gesprochen - nur den kleinen Zeh in dem Markt. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete die Reveleus-Sparte lediglich rund sieben Prozent der insgesamt 139 Millionen Dollar hohen Produktumsätze, den Rest steuerte der Bereich um die Bankenlösung "Flexcube" bei. (mb)