Hyundais Beteiligung an Maxtor fast perfekt Hersteller von Peripheriegeraeten draengen in den Notebook-Markt

14.01.1994

MUENCHEN (CW) - Der amerikanische Hersteller von Massenspeicherprodukten Maxtor Corp. hat von seinen Aktionaeren gruenes Licht fuer die Teiluebernahme durch die koreanische Hyundai Electronics Industries Co. erhalten.

Die Vereinbarung sieht vor, dass Hyundai 150 Millionen Dollar in Maxtor investieren wird und dafuer Stammaktien im Wert von knapp 20 Millionen Dollar erhaelt. Die Koreaner verfuegen dann ueber einen Anteil von zirka 40 Prozent am ausgegebenen Aktienkapital der Amerikaner, der auf 45 Prozent erweitert werden kann. Noch ist die Transaktion nicht abgeschlossen, unter anderem muss die koreanische Regierung noch ihre Zustimmung geben. Neben der finanziellen Verflechtung beeinhalten die Vertraege auch eine Zusammenarbeit auf technischem Gebiet.

Maxtor produziert in Singapur ab sofort Festplatten mit 105 MB Kapazitaet und PCMCIA-Schnittstelle vom Typ III in grossen Stueckzahlen. Zugleich kuendigte der Hersteller Laufwerke mit hoeheren Speicherkapazitaeten fuer das erste, zweite und vierte Quartal des Jahres 1994 an. Nach Informationen des englischen Branchendienstes "Computergram" erwarten Insider, dass die erste Serie neuer Geraete preisgleich zur alten oder sogar guenstiger sein wird.

Momentan macht Maxtor in den USA Furore mit der "Mobilemax"-Serie, die neben der 105-MB-Platte auch Flash-Memory-Speicher mit 2 bis 20 MB Fassungsvermoegen enthaelt. Die in Israel von M-Systems Flash Disk Pioneers Ltd. produzierten Karten sind zu Preisen zwischen 200 und 1300 Dollar zu haben. Fuer den Einbau von PCMCIA-Karten in Desktop-PCs bietet Maxtor mit dem "Deskrunner" aus der Mobilemax- Serie fuer 150 Dollar eine Box an, die in den 3,5- oder 5,25-Zoll- Einschub passt und PCMCIA-Karten arbeiten laesst. Damit koennen (Windows-)Applikationen zwischen mobilen und Desktop-Rechnern transferiert werden.

Zwar reklamiert Maxtor gegenueber der Konkurrenz fuer sich einen Zeitvorsprung von sechs Monaten bei der Einfuehrung von Typ-III- Karten mit hoher Kapazitaet, jedoch bietet beispielsweise Integral Peripherals Inc. aus Boulder in Colorado ebenfalls ein 105-MB- Laufwerk vom Typ III an, das fuenf Dollar billiger abgegeben wird als das Maxtor-Produkt. Ausserdem soll im zweiten Quartal eine 170- MB-Version, mit einem Evaluierungspreis von 600 Dollar folgen.

Die Hauptschwierigkeit bei der Einfuehrung dieser Art von Massenspeichern liegt nach Ansicht von Maxtor allerdings weniger in der Beherrschung der Basistechnik als in der fehlerfreien Produktion mit geringem Ausschuss. Integral steht der Wechsel von der Prototypenfertigung in Boulder auf die Massenproduktion in der Singapurer Fabrik noch bevor, waehrend Maxtor diesen Schritt bereits vollzogen hat. Der Herstellungsprozess wirkt sich kritisch auf die Preisgestaltung aus, da man erwartet, dass bis 1995 der Preis fuer 1 MB Speicherkapazitaet in mobilen Rechnern auf 50 Cents fallen wird und PCMCIA-Karten ueberall verfuegbar sein werden.

Mittlerweile hat sich auch der Wechselplattenhersteller Syquest auf die PCMCIA-III-Schnittstelle verlegt und bietet mit "SQ1080" eine Wechselplatte an, die 60- oder 80-MB-Kassetten verwendet. Bei einer mittleren Zugriffszeit von 16 Millisekunden ist das Laufwerk zwar deutlich langsamer als Flash-Speicher, dafuer soll aber den Endverbraucher die Speicherung von 1 MB statt 90 Mark nur zwei Mark kosten.

Future Domain aus dem kalifornischen Irvine bietet ebenfalls eine PCMCIA-Loesung an. Der "SCSI2-Go"-Controller ermoeglicht den Anschluss von SCSI- Peripherie an Rechner mit PCMCIA-II- Schnittstelle. Die anschlussfertige Karte transferiert Daten mit 10 MB pro Sekunde, verfuegt ueber einen Stromsparmodus und ist mit zwei Softwarevarianten zu haben. Fuer 330 Dollar erhaelt man die Karte mit Kabel, Utilities und der Software Power-SCSI fuer die Unterstuetzung von DOS, Netware und Windows. Fuer 50 Dollar mehr bekommt der Kaeufer die Corel-SCSI-Software, die Schnittstellen zu fast allen SCSI-Peripheriegeraeten enthaelt.