Wettkampf der Systeme ist entschieden

Hypo-Bank soll die DV-Welt der Vereinsbank übernehmen

03.07.1998

In Sachen Fusion hat die Bayerische Vereinsbank (BV) viel Erfahrung. In diesem Jahrzehnt bewältigte sie bereits die Integration ihrer drei Hypotheken-Töchter sowie der Vereins- und Westbank (VuW). Die für den kommenden September geplante Zusammenlegung von BV und Hypo-Bank fällt jedoch quantitativ wie qualitativ aus dem Rahmen.

Die Frage, wie die DV-Umgebung der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank (BHV) aussehen soll, ist seit einem halben Jahr beantwortet: Das Gemeinschaftsunternehmen wird weitestgehend mit der Systemlandschaft der BV arbeiten (siehe CW 27/97, Seite 73). Wilhelm Fuchs, der dem zentralen Projekt-Office für die Fusion angehört, begründet die Entscheidung mit Pragmatismus. "Die Frage, welches das bessere System ist, war keine Basis für die Entscheidung." Ausschlaggebend sei vielmehr gewesen, daß andernfalls die in der Vergangenheit mühsam integrierten Teilsysteme ein weiteres Mal hätten umgestellt werden müssen.

Bei der Fusion von BV und VuW hatte sich das Projektteam, dem Fuchs auch schon angehörte, darauf eingelassen, etwa ein Fünftel des späteren Gesamtsystems von der VuW zu übernehmen. Da die Funktionen in den Anwendungen der beiden Banken unterschiedlich aufgeteilt waren, erwies sich diese Strategie jedoch als heikel, und sie wurde bei der Hypo-Fusion revidiert.

Ganz so rigoros wie in der Theorie wird die BV in der Praxis aber nicht vorgehen. Wie Fuchs betont, bietet das Hypo-System Vorteile im Filialbereich, insbesondere bei der Vorgangsbearbeitung. Die hierfür eingeführte Lösung läuft derzeit zwar noch unter OS/2 (siehe CW 29/97, Seite 69); sie wird aber, so Fuchs, unter Windows NT neu programmiert und für die gesamte BHV implementiert: "Schließlich sollen die Anwender nicht weniger bekommen, als sie jetzt haben."