Business-Intelligence-Spezialisten melden unterschiedlich gute Quartalszahlen

Hyperion und Informatica berufen neue Chefs

30.07.2004

Die Quartals- und Jahreszahlen, das Stühlerücken in der Chefetage und eine Übernahme prägten dieser Tage die Stimmung bei Hyperion Solutions. So konnte der auf BI-Lösungen im Finanzumfeld spezialisierte Hersteller aus Sunnyvale, Kalifornien, seinen Umsatz im vierten Quartal (Ende: 30. Juni) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28 Prozent auf 176,4 Millionen Dollar steigern. Der Nettogewinn erhöhte sich dabei von 9,2 auf 14,7 Millionen Dollar, was einer Steigerung um 62 Prozent entspricht. Sondereffekte eingerechnet, betrug der Pro-forma-Gewinn im vierten Quartal 17,8 Millionen Dollar oder 44 Cent pro Aktie, vier Cent mehr als von Wallstreet-Analysten erwartet. Der Jahresumsatz belief sich auf 622,2 Millionen Dollar und fiel damit um 22 Prozent höher aus als im vorangegangenen Fiskaljahr. Das Nettoergebnis verbesserte sich um 28 Prozent auf 43,8 Millionen Dollar.

Zugleich mit der Bekanntgabe der Zahlen kündigte Hyperions bisheriger CEO und Chairman Jeffrey Rodek seinen Rückzug in den Aufsichtsrat an, dem er künftig vorstehen wird. Rodek hatte das Unternehmen seit 1999 geführt und wird nun vom bisherigen President und Chief Operating Officer (COO) Godfrey Sullivan abgelöst. Laut Rodek war der Machtwechsel seit längerem geplant und erfolge jetzt zu einem wirtschaftlich günstigen Moment. So habe man gegenüber dem Vorjahr in allen Vertriebsregionen zulegen können und die Lizenzumsätze um 30 Prozent gesteigert. Neben Software für Planung und das Finanz-Management hätten sich auch die BI-Produkte und Finanz-Modellierungs-Werkzeuge von Brio Software beziehungsweise der Alcar Group gut verkauft, die Hyperion in den letzten zwölf Monaten erworben hatte. Zudem wurde jetzt mit der australischen QIQ Solutions ein Spezialist für die Entwicklung grafischer Oberflächen (Dashboards) zu einer nicht genannten Summe übernommen.

Weniger erfreulich schnitt im abgelaufenen Berichtszeitraum Wettbewerber Informatica ab. Der auf Software für BI und Datenintegration spezialisierte Anbieter aus dem kalifornischen Redwood City schloss sein zweites Quartal (Ende: 30. Juni) mit mäßigen Zahlen ab. Zwar stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 50,6 Millionen auf 53 Millionen Dollar. Der Nettogewinn fiel jedoch von 3,3 Millionen auf eine Million Dollar. Der Pro-forma-Gewinn ging im Jahresvergleich von 3,4 auf 3,3 Millionen Dollar zurück. Finanzchef Earl Fry hakte das abgeschlossene Quartal als "enttäuschend" ab. Zeitgleich kündigte Informatica einen Wechsel an der Firmenspitze an. Neuer President und CEO wird Sohaib Abbasi, der bereits seit Februar im Verwaltungsrat saß. Er tritt die Nachfolge von Firmenmitbegründer Gaurav Dhillon an, der sein Amt nach elf Jahren niedergelegt hat, "um andere Interessen zu verfolgen". Mit der gleichen allgemeinen Begründung hatte kürzlich zuvor schon COO und Mitbegründer Diaz Nesamoney das Unternehmen verlassen. (as)