Rund 3500 Kunden und 400 Partner waren dem Ruf Hyperion Solutions nach Orlando gefolgt. Gespannt war man vor allem auf die künftige Strategie des Unternehmens, das 1998 aus dem Merger des Anbieters von Finanzsoftware Hyperion Software und dem Olap-Spezialisten Arbor Software hervorgegangen war. Dieses kämpft indes mit einem rückläufigen Lizenzgeschäft, zuletzt schlechten Quartalsergebnissen, der endgültigen Integration der bisherigen Produktlinien sowie vor allem der unterschiedlichen Firmenphilosophien.
Während jedoch CEO John Dillon, der inzwischen entlassen wurde, in seiner Begrüßungsrede über ein paar allgemeine Worte nicht hinauskam, zeigte sich in den einzelnen Sessions die ganze Vielfalt des heutigen Marktes für Analysesoftware. Hyperion hat derzeit etwa 5500 Kunden weltweit, kooperiert mit rund 300 Herstellern und Consulting-Firmen und bietet derzeit ungefähr 22 Produktfamilien, deren Bandbreite von Management- und Entwicklungs-Tools bis hin zu fertigen Applikationen reicht. Dabei verfolgt der Hersteller insbesondere eine verbesserte Anbindung an das Web mittels der Web-Server-Lösung "Spiderman", unterstützt und verwaltet verteilte Anwendungen durch die Produktsuite "Wired for Olap" und setzt vor allem die enge Integration seiner Produkte für die Unternehmenskonsolidierung "Hyperion Enterprise" und Finanzbudgetierung "Hyperion Pillar" mit dem Olap-Server Essbase von Arbor. Dabei soll die Logik auf Essbase liegen, so daß Daten nicht mehr wie bisher über spezielle Programme etwa aus R/3 extrahiert und in Form einer Ascii-Datei in die Datenbank des Ex-Partners Applix geladen werden. Als Integrationshilfe bietet Hyperion hierzu nun auch den "Integration Server", der bei der Entwicklung, Verteilung und Verwaltung von Olap-Applikationen helfen soll. Unklar ist hingegen, ob Enterprise und Pillar künftig nur noch mit dem Olap-Server angeboten werden oder auch weiterhin separat erhältlich sind.
Wichtigste Neuankündigung auf der Solutions war die Produktsuite "Hyperion Enterprise Performance Management (EPM)". Sie soll durch eine Reihe vorgefertigter Analyse-Applikationen die Möglichkeit geben, Geschäftsvorgänge und Unternehmensressourcen zu verbessern (siehe Grafik). Hyperion will hierzu eigene Produkte und solche von Vertriebs- und OEM-Partnern zusammenführen. Momentan verfügbar sind die Anwendungen für Geschäftsplanung, Finanzkonsolidierung, Leistungsmessung, verschiedene Ansätze für Balanced Scorecards sowie für Activity Based Management (ABM). Letzteres erlaubt die Modellierung von Geschäftsabläufen, die dem Anwender ein besseres Verständnis der Ressourcennutzung, der Kosten und der damit verbundenen operativen Beschränkungen vermittelt. Die ABM-Software stammt vom kanadischen Hersteller Saplink, der anläßlich der Konferenz eine Kooperation mit Hyperion bekanntgab. Außerdem sind weitere Anwendungen für die EPM-Suite geplant, die Aufgaben wie das Rentabilitäts-Management, Benchmarking (Abgleichen von Richtwerten) sowie die strategische Unternehmensplanung abdecken sollen.
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Auf der Konferenz stellten rund 50 Partner ihre Produkte vor. Hier eine kleine Auswahl:
Acta Technology: Extraktion, Transformation und Bereinigung von Daten aus operativen Systemen.
Alphablox: Web-basierte Produktsammlung "Analysis Suite", für die Zusammenstellung, Verteilung und zentrale Verwaltung von Anwendungskomponenten.
Arcplan: Entwicklungs-Tools für Olap-Applikationen auf Essbase.
Corvu: Produktsuite für die Leistungsmessung und Balanced Scorecards.
Hummingbird: Datenextraktions- und -transformations-Tool "Genio".
Hewlett-Packard: Services und Tools für Business Intelligence und Data-Warehousing.
Informatica: Datenextraktion und Verwaltung von Data-Marts.
Lawson Software: Web-basierte Produkte für die Unternehmensverwaltung (Business-Management) wie Budgetierung.
Mincom: Anwendung für die Anlagenverwaltung ( Enterprise Asset Management).
Oberon Software: Integrationssoftware (Enterprise Application Integration).
Painted Word: Java-basierte Entwicklungsumgebung für Olap.
Saplink: Anwendung für Ressourcen-Management im Unternehmen (Activity Based Management).
Seagate Software: Olap-Front-end "Seagate Chrystalinfo".
Showcase: BI-Applikationen für die AS/400-Plattform.
SPSS: Data-Mining-Werkzeuge.
Sterling Software: Produktsuite "Vision" für die Entwicklung eines Data-Warehouse sowie für Abfragen und Reporting.
Temtec: Olap-Front-end "Executive Viewer" sowie Entwicklung von Balanced Scorecards.
Track Objects: Anwendungen für Forecasting, Finanzanalyse, Verkaufsanalyse und Reporting.
Walker: Software für die Leistungsmessung in Unternehmen.