Fazit
Hyper-V ist gereift und kann von der Anzahl der Features an den Wettbewerb näher heranrücken. Mit Live Migration und dem erweiterten Failover Clustering beseitigt es wesentliche Defizite der aktuellen Version. Zusätzliche Tools, insbesondere die Integration von PowerShell, erleichtern das Management. Wie sich die Performanceoptimierungen in der Praxis tatsächlich auswirken, lässt sich in der Betaausführung nicht seriös messen.
Größere Installationen benötigen mit Sicherheit den SCVMM, weil sich sonst die Konfiguration und Administration der virtualisierten Umgebung zu aufwändig und unübersichtlich gestaltet.
Auch in Version 2 bleibt Hyper-V jedoch ein Virtualisierer für Windows, auch wenn in absehbarer Zeit neben SuSE auch Redhat als offiziell unterstütztes Gastsystem hinzukommt. Wer eine gemischte Umgebung aus mehreren Server-Betriebssystemen aufgebaut hat, wird sich ohnehin überlegen, ob er seine Hardware von Microsoft virtualisieren lässt.
Das Release 2 von Hyper-V kommt voraussichtlich 2010 auf den Markt und zieht dann bei den wichtigsten Basisfunktionen mit den Konkurrenten VMware und Citrix gleich. Während Microsoft noch seinen Hypervisor nachrüstet, eilt der Marktführer VMware einen weiteren Schritt voraus. Statt einzelne Server zu virtualisieren, strebt er die Kontrolle aller Hardware-Ressourcen des Rechenzentrums an. In einer solchen internen Cloud ist etwa Live Migration nur mehr eine Funktion, die dem übergeordneten Zweck der automatischen Ressourcenverteilung zwischen beliebig großen Server-Pools dient. (ws)
Stärken und Schwächen
Plus
Ausfallloser Failover mit Live Migration;
Automatisierung mittels Scripts (PowerShell);
Hot-Plugging für Laufwerke
Verbessertes Deployment durch Booten von .vhd-Dateien (Windows 7 und 2008 R2).
Minus
Beschränkter Linux-Support;
Unübersichtliches Sammelsurium von Management-Tools und Verwaltungsoptionen.