Web

Hutchison Whampoa macht erste UMTS-Fortschritte

22.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der UMTS-Pionier Hutchison Whampoa ist nach dem positiven Geschäftsverlauf in den vergangenen Monaten zuversichtlich, dass bis Jahresende insgesamt zwei Million Kunden weltweit seine Mobilfunkdienste der dritten Generation (3G) nutzen werden. Wie der in Hongkong ansässige Mischkonzern mitteilte, betrug die Zahl der UMTS-Nutzer Anfang August 520.000 - nach lediglich 120.000 im Monat Mai. Dank aggressivem Marketing habe Hutchison-Whampoa in den vergangenen drei Monaten rund 400.000 UMTS-Neukunden hinzugewonnen, erklärte Chairman Li Ka-shing. Zum Vergleich: NTT Docomo zählt nach Anlaufschwierigkeiten mehr als 600.000, sein Konkurrent KDDI sogar über neun Millionen 3G-Kunden - allein in Japan (Computerwoche online berichtete)

Um die Nachfrage zu steigern, arbeitet Hutchison Whampoa arbeitet mit Discount-Preisen für UMTS-Telefone und Grundgebühr. So werden in Italien und Großbritannien nicht die neuen Fähigkeiten wie der schneller Internet-Zugang herausgestellt. Die neuen Handys stellten schlichtweg den billigsten Weg zum Telefonieren dar, heißt es. Um das ehrgeizige Wachstumsziel bis Jahresende zu erreichen, muss Hutchison Whampoa allerdings noch einen Gang zulegen und statt 9000 nun täglich 11.000 Neukunden werben, rechnet das "Wall Street Journal" vor. Parallel dürfte damit der Druck auf Wettbewerber wie Vodafone und MMO2 in Großbritannien weiter steigen.

Bei dem gleichzeitigen Aufbau von UMTS-Netzen in neun Ländern nehmen die Hongkonger hohe Verluste in Kauf. In jedem Bereich, der Investitionen in dieser Größenordnung benötigt, sei es völlig normal, dass zunächst einige Jahre kein Geld verdient werde, so Li. Auch Kabelfernsehen sei heute sehr erfolgreich, allerdings habe es mehrere Jahre gedauert. Der Konzern erwartet, dass der UMTS-Bereich im Jahr 2005 erstmals die Verlustzone verlässt. Bis dahin sind Kosten von rund 17 Milliarden Dollar für Lizenzen, Infrastruktur und Marketing eingeplant. Bislang hat Hutchison Whampoa davon rund elf Milliarden Dollar ausgegeben. (mb)