Studie von D21

Hürden und Erwartungen beim Online-Rathaus

15.08.2012

„Wir brauchen mehr Innovationen im E-Government-Bereich, damit Deutschland international zur Spitze aufschließen kann", forderte D21-Präsidiumskollege und Vorstand der IDG Communications Media AG York von Heimburg (in dem auch diese Publikation erscheint). Und weiter sagte er in Richtung der Verantwortlichen in der Verwaltung: „Schafft mehr durchgängig digitalisierte Services zur Vereinfachung von Verwaltungsvorgängen."

Nutzerzufriedenheit mit E-Government

York von Heimburg fordert mehr durchgängig digitalisierte Services zur Vereinfachung der Verwaltungsvorgänge.
York von Heimburg fordert mehr durchgängig digitalisierte Services zur Vereinfachung der Verwaltungsvorgänge.

Laut der Umfrage sind 60 Prozent der Internetnutzer in den befragten Ländern mit den aktuell verfügbaren E-Government-Angeboten zufrieden. Dabei scheinen vor allem die Internetnutzer in Österreich und der Schweiz mit 79 Prozent und 73 Prozent von den digitalen Diensten überzeugt zu sein. In den USA ist hingegen nur jeder Zweite mit den E-Government-Angeboten zufrieden.

Ein entscheidender Faktor für die Zufriedenheit ist die Nutzungserfahrung. Betrachtet man die Zufriedenheit von E-Government-Nutzern und -Nichtnutzern, so zeigt sich folgendes Bild: In Österreich, der Schweiz und Großbritannien geben über 80 Prozent der E-Government-Nutzer an, mit dem aktuellen Angebot durchweg zufrieden zu sein (Österreich: 90 Prozent, Schweiz: 88 Prozent, England: 83 Prozent). In Deutschland und Schweden ist mit jeweils 71 Prozent zufriedenen Onlinern ebenfalls die Mehrheit mit den digitalen Behördenangeboten zufrieden.

4 verschiedene Nutzertypen

Die Studie unterscheidet vier unterschiedliche Nutzungstypen: „digitale Unbeteiligte", „prädigitale Interessierte", „digitale Beobachter" und „digitale Engagierte". Während „digitale Beobachter" (31 Prozent) und „digitale Engagierte" (15 Prozent) in hohem Maße online politischen Interessen nachgehen und sich online an politischen Diskursen und Entscheidungen beteiligen, haben, so die Autoren, „prädigitale Interessierte" (24 Prozent) ein großes Potenzial, ihre politischen Interessen und Aktivitäten ins Internet zu verlagern.

Rund jeder Dritte dieser Nutzergruppe ist demnach politisch interessiert, 16 Prozent dieser Gruppe war bereits online politisch aktiv. „Die Nachfrage nach neuen, nutzerorientierten Open Government- und Mobile-Government-Angeboten wird ansteigen", sagte Robert Wieland, Geschäftsführer von TNS Infratest und Vizepräsident der Initiative D21. „Ausschlaggebend sind hierfür insbesondere die Entwicklung des mobilen Internets, neue nutzerfreundliche mobile Endgeräte und fallende Preise für mobiles Breitband."