Canalys-Zahlen

Huawei überholt Apple als zweitgrößten Smartphone-Macher

02.05.2019
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Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Halyna Kubiv ist Content Managerin bei der Macwelt.
Apple muss sich im vergangenen Quartal mit Platz drei auf der Liste der Top-Smartphone-Hersteller zufriedengeben.

Während sich Apple hinsichtlich des iPhones optimistisch gibt, zeigen die Daten von Canalys ein trüberes Bild: Weltweit ging demnach im März-Quartal der Absatz von Smartphones im sechsten Quartal in Folge zurück, diesmal um 6,8 Prozent. Dabei hat es Apple mit einem Minus von 23 Prozent bei den Stückzahlen besonders hart erwischt. Dieses Ergebnis korrespondiert mit den von Apple genannten Umsätzen, die um 17 Prozent unter dem Vorjahr lagen. Weltweit hätten sich im ersten Kalenderquartal 2019 nur rund 320 Millionen Smartphones verkauft, die niedrigste Zahl seit gut fünf Jahren. 40 Millionen davon seien iPhones gewesen. Für Apple bedeute dies den bisher stärksten Rückgang in einem Quartal in der kompletten iPhone-Geschichte.

Huawei macht Samsung und Apple ernste Konkurrenz
Huawei macht Samsung und Apple ernste Konkurrenz
Foto: Samsung, Apple

Die Gründe für einen solchen signifikanten Rückgang sind mannigfaltig, meint der Canalys-Analyst Ben Stanton. Vor allem in China hatte Apple zuletzt Probleme, dies haben auf der Pressekonferenz zu den Quartalszahlen Tim Cook und Luka Maestri bestätigt. Aber auch in anderen Märkten hatte Apple schwer zu kämpfen: Anscheinend konnten Apples Rückgabe-Aktionen nicht so viele Kunden überzeugen, ihr älteres aber immer noch gutes iPhone gegen ein neues einzutauschen. Auch in Europa sind Apples Marketing-Aktionen wohl nicht so erfolgreich, wie sich das Unternehmen es vorgestellt hatte. Mit Preisaktionen hätte Apple hier versucht, die Verkäufe zu fördern, das hätte es aber für die Einzelhändler schwieriger gemacht, Apples iPhone-Portfolio zu verwalten. Die Aktionen hätten außerdem die Werthaltigkeit der iPhones beeinträchtigt, bisher eine Verkaufsargumente für das "Premium"-Produkt iPhone. Allerdings hat sich die Lage gegen das Ende des Quartals deutlich verbessert, die Analysten glauben, dass sich diese Tendenz im nächsten Quartal fortsetzt.

Fest steht, dass China mittlerweile zu einem der wichtigsten, wenn nicht dem wichtigsten Smartphone-Märkte aufgestiegen ist. So konnte Huawei im vergangenen Quartal gerade auf dem heimischen Markt wachsen (über 50 % Wachstum weltweit) und somit Apple vom Platz zwei der größten Smartphone-Hersteller verdrängen. Huawei wird sich wohl mit dem Platz zwei nicht zufriedengeben. Das Unternehmen gab bekannt, dass man bis 2020 Samsung als den größten Smartphone-Hersteller überholen will. (Macwelt)