Huawei: Ein Hammer für Cisco?

25.05.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Stichwort Kosten: Miotke registriert bei den Kunden auch immer mehr die Taktik, Cisco durch das Einholen zusätzlicher Angebote im Preis zu drücken. "Wenn andere 20 bis 30 Prozent billiger anbieten, bereitet das Cisco natürlich Kopfschmerzen und führt - so hört man - zu besseren Konditionen, die ohne einen Second-Source-Ansatz undenkbar wären", plaudert er aus dem Nähkästchen.

Viele Kunden scheuen aus Sicht des Systemintegrators aber trotz der Preisvorteile den Wechsel und begründen dies mit dem Schulungsaufwand für neue Systeme. Miotke hält dies für ein Alibiargument und meint: "Ein CIO sollte die Größe haben, auch gegen interne Widerstände einen anderen Anbieter als Cisco im Unternehmen einzuführen." Allerdings sei ein Kunde, der seine Geräte ablösen möchte, gut beraten, den "Integrated Services Router" (ISR) von Cisco zu prüfen. Damit sei dem Marktführer ein Produkt gelungen, mit dem der Kunde alle Anforderungen von heute strategisch abbilden könne. Der Grund: Der ISR liefert Security, Telefonie, Wireless, Hochverfügbarkeits-Routing, Integrated Switching, Content Networking, Firewall, Content Security, Prevention und skalierbares Management in einem. Damit könne der ISR im Vergleich zu mehreren einzelnen Appliances die Komplexität beim Anwender reduzieren und helfen, die Betriebskosten zu senken.

Cisco ist für Miotke noch das Maß der Dinge, weil Huawei zum Beispiel kein Produkt wie den ISR hat. "Wer sich als Hersteller strategisch nicht ähnlich ausrichtet wie Cisco, überlässt das Schlachtfeld einem Anbieter, der ohnehin schon fast Monopolist ist. Das wäre bedauerlich, weil im Wettbewerb die Innovationen liegen", fordert er die Konkurrenz zu weiteren Anstrengungen auf.