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Geotargeting, Web Workers, iFrames

HTML5 - was es kann (Teil 5)

04.05.2011
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

iFrames

Der Fortschritt in der Web-Entwicklung lässt sich meist daran ablesen, dass weniger und klar verständlichere Codezeilen nötig sind, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten. Häufig werden dazu die Möglichkeiten einzelner Tags einfach erweitert. Eine Ausnahme von dieser Regel stellt das <iframe>-Element dar. In HTML5 unterstützt es weniger Features als bisher. Bislang konnten Scrollbalken, Rahmen und Rand des iFrames vom Entwickler definiert werden, der ihn einbettete - künftig muss dies innerhalb des HTML-Codes geschehen, der eingebettet werden soll. Dazu steht unter anderem das neue Attribut "seamless" zur Verfügung, das alle Begrenzungen und Scrollbalken entfernt und den iFrame damit wie ein <div>-Element behandelt, das seinen Inhalt aus einer Drittquelle bezieht. Um die Sicherheit einer Seite zu erhöhen, schaltet das "sandbox"-Attribut viele potenzielle Risiken ab, die ein iFrame mit sich bringt: Nur wenn im Quellcode der Hauptseite, in die ein iFrame eingebunden wird, das Attribute "allow-scripts" oder "allow-forms" vorliegt, werden Skripte und Formulare innerhalb eines iFrames ausgeführt. Die Zusammenarbeit zwischen mehreren Web-Angeboten erleichtert das um einiges. So lassen sich Werbeanzeigen sicher einbetten, weil die Partner der Werber die Kontrolle behalten und sich nicht mehr nur auf den Code seitens der Industrie verlassen müssen.

Einheitliches Parsing

Keine HTML-Spezifikation konnte jemals alle Möglichkeiten und Wege abdecken, auf die die Elemente verwendet wurden und werden - gerade auch auf Seiten der Browserinterpretation. Bestes Beispiel sind die <script>-Tags: WebKit-Browser lassen sie mit Skriptangaben aus Drittquellen zu, sofern sie mit einem / wieder geschlossen werden (nach dem Muster <script URL />). Alle anderen Browser verbieten Fremdquellen grundsätzlich. Um die vielen Workarounds und Behelfsszenarien zu vereinheitlichen, wurde die Parsing-Spezifikation entwickelt, die den Browsern Regeln an die Hand gibt, die beim Interpretieren von Quellcode zwingend zu befolgen sind. Auch enthält sie Vorschläge, wie mit dem größten Problemfall im Debugging, dem <table>-Element, umzugehen haben - Korrekturfunktion inklusive.

Da bei den vielen Hundert Regeln schnell die Übersicht verloren geht, sei hier beispielhaft nur der Umgang mit MathXML- und SVG-Dateien erwähnt, die in HTML5 nun inline eingebunden werden können und zum Bestandteil regulären HTML-Codes werden:

<math> <mi>x</mi> <mo>=</mo> <mfrac> <mrow> <mo>&minus;</mo> <mi>b</mi> <mo>&PlusMinus;</mo> <msqrt> <msup> <mi>b</mi> <mn>2</mn> </msup> <mo>&minus;</mo> <mn>4</mn> <mo>&InvisibleTimes;</mo> <mi>a</mi> <mo>&InvisibleTimes;</mo> <mi>c</mi> </msqrt> </mrow> <mrow> <mn>2</mn> <mo>&InvisibleTimes;</mo> <mi>a</mi> </mrow> </mfrac> </math>

Diese so genannten semantischen Erweiterungen auf Textebene sind vergleichbar mit der im zweiten Teil der HTML5-Serie schon vorgestellten Microdata-Tags, die maschinenlesbaren, für den Anwender aber unsichtbaren Meta-Elemente wie <time> für Zeitangaben oder <abbr> für Akronyme, die für mehr Semantik im Netz sorgen sollen.

HTML5 kann mit dem Browser-Verlauf interagieren, um die Navigation im Web zu verbessern. Auch können bereits vollzogene Aktionen rückgängig gemacht werden. Alles dazu finden Sie auf der folgenden Seite.