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Formulare

HTML5 - was es kann (Teil 4)

06.04.2011
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Authentifizierung

Mit Hilfe von Formularen lassen sich nun auch Authentifizierungs- und Zertifizierungsvorgänge anstoßen - auch wenn es dazu noch immer keine genaue Spezifikation gibt. Das keygen-Element erstellt verschlüsselte Formulareingaben, wird aber - obwohl seit Netscape-Zeiten bekannt - bislang nur in Teilen von Chrome, Firefox und Opera unterstützt.

Die Idee dahinter besteht darin, dass der Browser automatisch Paare aus öffentlichen und privaten Schlüsseln erzeugt. Kryptographie-Experten sind sich darüber einig, dass der Einsatz von <keygen> jedoch zuviel technisches Fachwissen voraussetzt, beispielsweise über die Schlüssellänge. Darüber hinaus besteht Unklarheit über die Kompatibilität von Zertifikaten über verschiedene Rechner hinweg und über die Sicherheit vor Malware-Angriffen.

Sollte ein Weg gefunden werden, wie sich alle Formulareingaben automatisch mit einem Schlüsselpaar signieren lassen und sich dieser Vorgang nicht nur auf die Keygen-Elemente beziehen, wird sich diese Art der Online-Datenübermittlung durchsetzen. Erste Voraussetzung ist aber ein Standard für alle Formularformen.

Drag and Drop

Die Möglichkeit, eine Seite so zu programmieren, dass Anwender HTML-Elemente per Drag and drop beliebig hin- und herschieben können, gibt es schon über zehn Jahre. Seitdem Microsoft diese Funktion 1999 im Rahmen der Unterstützung des DHTML-Standards in den Internet Explorer eingebaut hat, sorgte sie jedoch für Probleme, weil sie eben nicht von allen Browsern gleich ausgelesen werden konnte. Ihr Durchbruch scheiterte auch an den Anwendern, die sie entweder nicht kannten oder nicht nutzen wollten - bis heute fristet das client-seitige individuelle Gestalten von Websites ein Nischendasein.

Die Drag-and-Drop-Spezifikation in HTML5 wischt zumindest die Probleme, die durch verschiedene Browser verursacht werden, beiseite - wenn man einmal vom Apple Safari absieht, der eine zusätzliche Codezeile in einer CSS-Datei benötigt. In allen übrigen Browsern genügt das Attribut draggable="true" beim jeweils verschiebbaren Seitenelement. Damit ist es - zumindest in der Theorie - frei beweglich. In der Praxis gibt es natürlich noch Details zu regeln - wie sich das Element beispielsweise während des Verschiebevorgangs verhält, wie es sich am Zielort verhält und so weiter. Über diese komplexen Einzelheiten zerbrechen sich die Experten seit längerem den Kopf.

Berechnungsergebnisse in Echtzeit darstellen und ganze Seitenbereiche direkt im Browser bearbeiten: Ist das Formular überhaupt noch zeitgemäß? Diese Themen behandelt die folgende, letzte Seite des Artikels.