Motorola im Visier

HTC will mit Kooperationen wachsen

22.08.2008
HTC will in den nächsten Jahren in die Top 5 der weltgrößten Handyhersteller aufsteigen. Um das Ziel zu erreichen, fährt das Unternehmen eine zweigleisige Strategie: Smartphones unter eigenem Namen zu verkaufen und mit anderen Handyherstellern zu kooperieren.

HTC produziert Palms neuestes Windows-Mobile Smartphone, den Treo Pro. Das berichtet das IT-Portal Digitimes und beruft sich auf Quellen aus der Mobilfunkindustrie. HTCs große Erfahrung in der Herstellung von Geräten mit Windows Mobile-Betriebssystem soll zu der Entscheidung beim US-Produzenten geführt haben. Palms bislang größter Zulieferer ist der ebenfalls aus Taiwan stammende Konkurrent Inventec Appliances.

Obwohl HTC sich als Marke etabliert hat, bleibt das Unternehmen seinen Wurzeln treu und produziert immer noch Handys für andere Hersteller und Netzbetreiber. Ein prominentes Beispiel war bisher Sony Ericsson. Dessen neues Flaggschiff Xperia X1, ebenfalls ein Windows-Mobile-Gerät, wird auch von HTC produziert.

Doch auch die unter eigenem Namen verkauften Smartphones kommen beim Kunden sehr gut an. Das Unternehmen musste die geschätzten Verkaufszahlen für sein neuestes Produkt, das Touch Diamond, schon vor dem Start um 50 Prozent nach oben korrigieren. HTC geht davon aus, dass sich das im September erscheinende Schwestermodell Touch Pro ähnlich erfolgreich verkauft. Insgesamt liefert der Smartphone-Hersteller im Jahr 2008 nach eigener Schätzung 15 Millionen Geräte aus.

In den nächsten Jahren will das Unternehmen weiter wachsen und in die Top 5 der weltweit größten Handyhersteller aufsteigen. Ziel sei es, Motorola zu überholen, zitiert die chinesische Zeitung Commercial Times Peter Chou, CEO von HTC. Dafür müsste der Hersteller allerdings seine Produktion versechsfachen. Für 2008 visiert Motorola den Verkauf von 100 Millionen Mobiltelefonen an.

Ob HTC der Sprung gelingt ist allerdings fraglich. Das Unternehmen konzentriert sich ausschließlich auf hochwertige und teure Smartphones. Das große Wachstum findet aber nicht mehr in den Industrieländern statt, sondern in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Dort können sich die meisten Menschen weder ein Smartphone leisten, noch deren Funktionsvielfalt voll ausschöpfen. In diesen Regionen wachsen die Hersteller haupsächlich durch Billighandys. Diese hat HTC aber im Unterschied zu Nokia, Samsung oder Motorola nicht im Angebot.

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