"Altmodisches" Google-Handy

HTC und Google feilten seit fünf Jahren an ihrem Dream

29.09.2008

So beschreibt es zumindest der Mobilfunkchef von Myspace, Ulf Waschbusch, in seinem Blog. Der Deutsche arbeitete bis vor kurzem für Google an mobilen Anwendungen und plauderte jetzt ein bisschen aus dem Nähkästchen. Von Android hätte er schon vor zweieinhalb Jahren gehört, als Google-Chef Eric Schmidt ihm seinen Job anbot. Die Software und die eingebaute Hardware des Gerätes hätten sich seitdem verbessert, aber nicht das äußere Design. "Der Grund, warum das G1 vielen Leuten so hässlich und altmodisch erscheint, ist einfach, dass es wirklich so ist!", schreibt Waschbusch. Nur die Farben seien neu, weil das Android-Handy jetzt auch in Weiß und Zune-Braun verkauft wird, wie Waschbusch mit einem Seitenhieb auf den erfolglosen MP3-Player von Microsoft anmerkt.

Damit erklärt sich, warum das neue T-Mobile G1 genauso aussieht wie der Prototyp, den Android-Chef Andrew Rubin bereits im Februar dem BBC-Reporter Darren Waters vorführte. Auch das Fehlen eines Kopfhöreranschlsses und eines Video-Players enttäuscht Waschbusch, nach einer Menge von Kommentaren und Artikeln über seinen Blog-Eintrag sah er sich aber zu einer Aktualisierung genötigt: Das Aussehen des T-Mobile G1 findet er altmodisch im Vergleich zu neuen Geräten wie dem HTC Touch HD oder auch zum iPhone, aber die Hardware und das Betriebssystem seien super.

Das dürfte der Grund sein, warum jetzt auch Motorola auf Android setzt. Die Technologie-Blogger von Techcrunch haben erfahren, dass der größte amerikanische Handy-Hersteller seine Android-Entwicklungsabteilung von 50 auf 350 Mitarbeiter aufstockt. Eine Quelle nennt Techcrunch nicht, aber in den vergangenen Monaten haben sie meistens richtig gelegen und ihre Informationen passen zu den Details, die das Wired Magazine im Juni veröffentlichte. Motorola habe seine besten Designer, die schon das Razr entwickelten, auf neue Handys angesetzt, die jeder haben möchte. Die Entwickler des Blackberry-Konkurrenten Good Technology, den Motorola 2006 aufgekauft hat, müssten dafür die passende Android-Software entwickeln.