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HPs Kosten sind immer noch zu hoch

06.03.2007
Trotz des unter der Ägide von Mark Hurd eingeleiteten Turnarounds bleibt der President, Chairman und CEO von Hewlett-Packard unzufrieden.

Auf einer Technikkonferenz von Morgan Stanley in San Francisco erklärte Hurd, der Konzern müsse seine Kostenstruktur noch weiter reduzieren, um profitabler zu werden und zu wachsen.

Gemessen an vielen Kennzahlen ist HP erfolgreich: Der IT-Riese aus Palo Alto, Kalifornien hängte im Jahr 2006 die IBM nach Umsatz ab (91,7 Milliarden Dollar im Vergleich zu 91,42 Milliarden Dollar für Big Blue), steigerte seinen Reingewinn gegenüber 2005 um 158 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar und ist Marktführer bei PCs und Bladeservern.

"Aber auf absoluter Basis läuft es nicht so gut", klagte Hurd.

Obwohl HP seit zwei Jahren daran arbeitet, seine Kosten - auch durch den Abbau von Arbeitsplätzen - zu reduzieren, spiegelten sich diese Einsparungen noch nicht vollständig in der Gewinn- und Verlustrechnung des Unternehmens wieder.

"Ich glaube nicht, dass wir es den Anlegern gegenüber schon ausreichend verständlich gemacht haben, dass dies Anstrengungen sind, die Zeit brauchen", appellierte Hurd. "Wir alle werden noch die nächsten zwei Jahre brauchen, um die Früchte ernten zu können."

Den gesamten mit den von HP angebotenen Computern, Druckern und IT-Dienstleistungen adressierbaren Markt schätzt Hurd auf ein Volumen von 1,2 Billionen Dollar. HP decke ihn aber noch nicht effizient ab, findet der Konzernchef. Es müsse seine Vertriebsmannschaft ausbauen und mehr Partnerschaften mit anderen Anbietern entwickeln, um die Kunden besser zu erreichen.

Als eine Schwachstelle von HP nannte Hurd - wie auch schon bei der letzten Ergebniskonferenz am 20. Februar - das Storage-Geschäft. Dieses sei im ersten Fiskalquartal nur um sechs Prozent gewachsen, was unter anderem daran liege, das ein Gutteil der Produktlinie Bandspeicher seien, ein rückläufiges Business. Immerhin seien die "EVA"-Plattenspeicher in dem Berichtszeitraum um 18 Prozent gewachsen.

Bei seinen Servern habe HP zwar insgesamt nur um zehn Prozent zugelegt, dafür aber 45 Prozent mehr Blade-Umsatz gemacht und die Einnahmen mit den High-end-"Integrity"-Servern sogar um 75 Prozent erhöht.

Um die Kostenkontrolle voranzutreiben, habe man im vergangenen Monat älteren Mitarbeitern eine Vorruhestandsregelung angeboten, so Hurd weiter. Außerdem wechsle das Unternehmen bei der US-amerikanischen Altersversorgung von einem Pensionsfonds auf eine 401(k)-Regelung. Wer derzeit in einem Pensionsplan stecke, sei davon indes nicht betroffen.

Damit ließen sich die Lohnkosten schon einmal senken, sagte Hurd. Allerdings müsse die Kostenschraube in anderen Bereichen wie Service Delivery, Immobilien oder Beschaffung noch angezogen werden. (tc)