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HPs Ergebnis übertrifft reduzierte Erwartungen der Wallstreet

18.11.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Hewlett-Packard (HP) hat für sein viertes Geschäftsquartal, das am 31. Oktober endete, bessere Ergebnisse vorgelegt als von Finanzanalysten prognostiziert worden war. Der Nettogewinn betrug 760 Millionen Dollar oder 73 Cent je Aktie, was einer Steigerung um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im gleichen Quartal 1998 spielte der Druckerspezialist 710 Millionen Dollar oder 68 Cent pro Anteilschein ein. Erstmals sind im diesjährigen Gewinn nur HPs Kerngeschäftsbereiche Drucker und Computer berücksichtigt. Die Einheit Meßtechnik wurde unter dem Namen Agilent Technologies Inc. ausgelagert und steht kurz vor dem Börsengang. Ohne die Kosten für das Spin-off von Agilent belief sich der Profit des Unternehmens auf 75 Cent je Aktie. Nachdem HP Anfang Oktober eine Gewinnwarnung herausgegeben hatte, reduzierten die Analysten ihre Erwartung von 99 auf 73 Cent je Anteilschein.

Den korrigierten Wert hat das Unternehmen nun leicht übertroffen.

Überrascht zeigten sich die Marktforscher jedoch angesichts der unerwartet hohen Umsatzsteigerung von zehn Prozent im vierten Quartal. HP meldete Einnahmen in Höhe von 11,36 Milliarden Dollar. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres betrug der Umsatz 10,30 Milliarden Dollar. Die Company hatte zuvor zweimal Umsatzwarnungen ausgesprochen. Nach der zweiten, Ende Oktober, waren die Analysten nur noch von einem 8,5 bis 9prozentigen Wachstum ausgegangen.

HP meldete für das gesamte Fiskaljahr 1999 einen operativen Nettogewinn in Höhe von 3,1 Milliarden Dollar, was einer Steigerung von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht (1998: 2,7 Milliarden Dollar). Der Umsatz wuchs um sieben Prozent auf 42,4 Milliarden Dollar.

Überschäumende Erwartungen dämpfte die seit drei Monaten amtierende Chefin Carleton Fiorina mit dem Hinweis auf einige Unwägbarkeiten, mit denen HP konfrontiert werden könne. Das laufende erste Quartal des neuen Geschäftsjahres könnte durch das Jahr-2000-Problem in Mitleidenschaft gezogen werden. Außerdem verlaufe das Servergeschäft mit Ausnahme der High-end-Modelle eher schwach. Die Umbaumaßnahmen im Konzern dauerten weiter an, weshalb Fiorina den Analysten empfahl, vorsichtige Prognosen zum laufenden ersten Quartal 2000 abzugeben.