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HP zweifelt an Kooperationsergebnissen von Microsoft und Sun

27.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Sai Allavarpu, Leiter der Bereiche Produkt-Management und -Marketing für Security- und Identity-Management-Lösungen von HP, zweifelt offen an den jüngsten Ergebnissen der Sun-Microsoft-Kooperation. Laut einem Bericht des britischen Nachrichtendienstes "Computerwire" lasse sich in Sachen Single Sign-On nicht von einer wirklichen Interoperabilität der Lösungen beider Anbieter sprechen.

Microsoft-CEO Steve Ballmer und Sun-Chef Scott McNealy hatten vor kurzem die ersten Ergebnisse ihrer im letzten Jahr beschlossenen technischen Kooperation bekannt gegeben. Mit Hilfe gemeinsam entwickelter Protokollstandards sollen Kunden Single-Sign-On-Dienste zwischen Windows-Server-Plattformen einerseits und Sun Solaris mit dem Java Enterprise System (JES) andererseits nutzen können.

Die Spezifikationen "Web Single Sign-On Metadata Exchange" (Web SSO MEX) und "Web Single Sign-On Interoperability Profile" (Web SSO Interop Profile) seien lediglich Übersetzungsprotokolle, die grundlegende Identity-Informationen zwischen den beiden großen Lagern Liberty Alliance (IBM, Intel, Novell, Oracle, RSA, Sun) und der WS-Federation (IBM, Microsoft, Bea, Verisign, RSA) übermittelten, so die Kritik Allavarpus. Trotz der jüngsten Ankündigungen benötige man weiterhin beide Sprachen. Damit sei das Problem der Interoperabilität aber nicht gelöst.

Außerdem habe die jüngste Bekanntmachung von Microsoft und Sun nichts wirklich Neues gezeigt, moniert der HP-Manager. Bereits heute gebe es Lösungen, die die Protokolle beider Lager unterstützen und damit von Haus aus Übersetzungsfunktion implementiert hätten. (ba)