HP wirbt mit Virtual-Array-Speicher um Mittelstand

27.02.2008
Hewlett-Packard stellt mit "Storageworks 4400" neue Speichersysteme aus der Linie Enterprise Virtual Array (EVA) vor. Das Management der Massenspeicher ist weitgehend automatisiert.

Das neue EVA-Einstiegsmodell bietet mittelständi-schen Unternehmen Funktionen zur Virtualisierung und zum Management. Mit den EVA4400-Systemen lässt sich zudem das Kapazitäts-Management automatisieren.

Modular Smart Arrays

Seit Anfang dieses Monats bietet HP in den USA so genannte Modular Smart Arrays (MSA) der Storageworks-2000-Familie an. Das Angebot zielt auf kleine und mittelständische Unternehmen.

Die MSA2000-Disk-Arrays lassen sich bis maximal 36 Terabyte Kapazität ausbauen. Sie unterstützen entweder 4-GB-Fibre-Channel- (MSA2000fc) oder 1-GB-iSCSI-Host-Verbindungen (MSA2000i). Die Arrays können mit bis zu 48 SAS- oder SATA-Plattenlaufwerken ausgestattet werden.

Um die Verfügbarkeit der Massenspeicher zu erhöhen, bietet HP die Systeme mit doppelten Netzteilen an, optional zudem mit doppelt ausgelegten Controllern und weiterer redundanter Hardware. Eine automatisierte Failover-Funktion soll Ausfallzeiten des Systems verringern. Um zu speichernde Daten zusätzlich abzusichern, kommen die MSA2000-Modelle mit einer Management-Software zur Datenduplizierung via "Snap" und "Clone".

Die Software garantiere schnellere Backups und Datenwiederherstellungen, verspricht HP. Die Preise beginnen bei rund 5000 Dollar.

HPs Marktanteil bei Einstiegsspeichern lag laut IDC im dritten Quartal 2007 bei 21 Prozent.

Das Gehäuse der EVA4400 ist mit zwei überarbeiteten und leistungsfähigeren Controller-Modulen mit einem Cache-Speicher von insgesamt 4 GB sowie acht Fibre-Channel-(FC-)Anschlüssen ausgestattet. Das neue Plattengehäuse mit einer Größe von 2 U fasst zwölf Platten. Dabei lassen sich sowohl FC-basierende Speicherplatten als auch kostengünstige FATA-Laufwerke (Fibre Attached Technology Adapted) mit einer Kapazität von bis zu einem TB einsetzen und beliebig kombinieren. So können Unternehmen ein zweistufiges Speicherklassensystem etablieren. Damit ließen sich laut HP unter anderem auch die Betriebskosten senken.

Zusätzlich haben Kunden die Option, eine iSCSI-Anbindung einzurichten. Das Array unterstützt derzeit 4-Gbit-SAN-Umgebungen, ist jedoch für den künftigen 8-Gbit-Betrieb vorbereitet. EVA4400 verkraftet 512 Server im Single-Path-, 256 Server im Dual-Path-Modus und bis zu 150 Server, die über iSCSI angeschlossen sind.

Dank des Werkzeugs Smartstart lässt sich EVA4400 innerhalb von einer Viertelstunde installieren, konfigurieren und in Betrieb nehmen. Aufgrund der Array-Controller-Virtualisierung soll die neue EVA mindestens doppelt so schnell sein wie Arrays ohne Virtualisierung. Das Array-Management ist weitgehend automatisiert, weswegen wenig Personal für die Administration der Storage-Infrastruktur nötig ist. Gegenüber der computerwoche betonte Guido Klenner, Business Manager Enterprise Solutions in der Storageworks-Division von HP, das neue EVA-System lasse sich innerhalb von 15 Minuten implementieren und konfigurieren. Hierzu sei kein Spezialwissen wie bei anderen Speichersystemen nötig.

EVA4400 unterstützt eine große Zahl von Betriebssystemen: Windows, HP-UX, Linux (Red Hat Enterprise Linux und Suse Linux Enterprise Server), Open VMS, Solaris, AIX, Netware und VMware. Für die einfache Integration gängiger Anwendungen wie Microsoft Exchange, Oracle und SAP sorgen etwa dokumentierte Best Practices und getestete Blaupausen. Zum anderen bietet HP so genannte Lösungsblöcke (Solution Briefs) für die Integration von Microsoft Exchange Server 2007, Oracle und VMware.

Keine Abstriche an der Sicherheit

In Verbindung mit entsprechenden Service- und Support-optionen ist die EVA4400 mit denselben Hochverfügbarkeitsmerkmalen wie die anderen Mitglieder der EVA-Familie ausgestattet. Für Hochverfügbarkeit sorgen redundante, im laufenden Betrieb austauschfähige Komponenten wie Speicherplatten, Netzteile und Lüfter. Auch die Pfade von den Controllern direkt zu den Festplatten sind mehrfach redundant. Zudem bietet das Array mit "HP EVA Business Copy" und "HP EVA Continuous Access" Technologien für die Datenreplikation - sowohl lokal als auch remote.

HPs Speichersystem hat eine maximale Speicherkapazität von 96 TB. Es ist ab März zu einem Preis ab rund 15 000 Euro über HP oder den autorisierten Fachhandel erhältlich. (jm)