Web

HP: Wir haben gewonnen!

18.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Hewlett-Packard hat sich gestern endgültig zum Sieger der Aktionärsabstimmung über die geplante Fusion mit Compaq erklärt. Das Ergebnis der vorläufigen Auszählung durch IVS Associates habe ergeben, dass 837,9 Millionen Anteile (51,4 Prozent) für und 792,6 Millionen (48,6 Prozent) gegen den Merger votiert hätten. Nur eine "unbedeutende" Zahl von Stimmen sei noch offen, erklärte HP-Sprecherin Rebecca Robboy.

Nun steht zu erwarten, dass der gegen die Fusionspläne opponierende Konzerngründersohn Walter Hewlett eine Neuzählung veranlasst. Hewlett-Sprecher Todd Glass kündigte bereits an, man werde "nach Delaware fahren, die Stimmen untersuchen und gegebenenfalls beanstanden". HP-Anwälte, IVS' eigene Inspektoren und weitere unabhängige Beobachter wären laut Robboy bei einer solchen Nachprüfung selbstverständlich mit von der Partie. Außerdem pocht Hewlett auf eine Anhörung in der von ihm angestrengten Klage, bevor ein endgültiges Resultat fest geschrieben wird.

HP-Chefin Carleton Fiorina schrieb an ihre Mitarbeiter, sie sei zuversichtlich, dass der Konzern als Sieger aus dem Rechtsstreit hervorgehen werde. HP kooperiere auch voll mit den Ermittlern der Börsenaufsicht und Staatsanwaltschaft. "Wir haben diesen Kampf offen, fair und legal geführt und die Abstimmung korrekt für uns entschieden", so Fiorina. Robboy äußerte sich zuversichtlich, dass das Gemeinschaftsunternehmen Anfang Mai an den Start gehen könne.

Anmerkung am Rande: Einen Mitarbeiter, der zwei interne Firmenmitteilungen der Presse zugespielt hatte, hat HP nach eigenen Angaben fristlos gekündigt. Wer das war, welchen Inhalt die Memos hatten und wie die undichte Stelle ausfindig gemacht wurde, ist nicht bekannt. Die Suche nach einem weiteren Informationsleck, über das ein umstrittenes Voicemail von Fiorina an Finanzchef Wayman durchgesickert war, dauert an. (tc)