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HP will Umfang der Stellenstreichungen in Frankreich prüfen

27.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Protesten der französischen Regierung will der US-Technologiekonzern Hewlett Packard (HP) den geplanten Abbau von 1.240 Stellen in Frankreich noch einmal überdenken. Die Anzahl der gestrichenen Arbeitsplätze in Frankreich sei noch nicht fest beschlossen, sagte der französische Arbeitsminister Gerard Larcher am Montag in Paris. Dies habe der Europa-Chef von Hewlett-Packard, Francesco Serafini, ihm bestätigt.

Der neue Konzern-Chef Mark Hurd hatte angekündigt, die Abläufe in dem Unternehmen neu zu straffen, den Organisationsaufwand zu

vermindern und die Profitabilität zu erhöhen. Dazu will er 14.500 der insgesamt etwa 150.000 Arbeitsplätze streichen. In Europa sollen rund 6.000 Arbeitsplätze wegfallen.

Als Reaktion auf die von HP in Frankreich geplanten Massenentlassungen hatten sowohl der französische Staatspräsident Jacques Chirac als auch Premierminister Dominique de Villepin protestiert. Villepin forderte unverblümt dazu auf, dass der Computerkonzern "spezielle öffentliche Hilfen zurückzahlt", weil der US-Konzern trotz hoher Gewinne tausende Arbeitsplätze in Frankreich streichen wolle (siehe auch: "Frankreich macht wegen Massenentlassungen bei Hewlett-Packard mobil").

Patrick Starck, HP-Geschäftsführer in Frankreich, betonte indes gegenüber der Tageszeitung "Le Figaro", dass der Konzern seit seiner Ankunft in Frankreich vor zehn Jahren 700 Millionen Euro Steuern gezahlt, aber niemals Beiträge dafür erhalten habe, Arbeitsplätze zu schaffen. HP sei lediglich wie alle Unternehmen, die sich in einer Stadt niederlassen, in den Genuss des Straßenbaus und einer Zufahrt zu den Niederlassungen gekommen, sagte Starck. (dpa/mb)