Verstärkung der Software-Produktion in Wien:

HP will mehr aus Österreich zukaufen

14.12.1984

WIEN (apa) - Die Zukäufe aus Österreich wird die Elektronik- und Computerfirma Hewlett-Packard im nächsten Jahr deutlich erhöhen. Diese Absicht erklärte Generaldirektor Anton Polsterer am Dienstag auf der Jahrespressekonferenz. Wurden in diesem Jahr Österreich-

Zukäufe im Wert von 35 Millionen österreichische Schilling getätigt, so soll die Summe im nächsten Jahr an die 200 Millionen österreichische Schilling betragen. Hauptlieferant wird die Voest-Alpine sein, von deren Werk Hinterberg ab Anfang 1985 Leiterplatten im Wert von 150 Millionen österreichische Schilling an Hewlett-Packard gehen werden.

Nicht allein in der Einkaufspolitik, sondern auch bei der heimischen Fertigung will Hewlett-Packard Österreich-Akzente setzen. So ist künftig daran gedacht, eine umfangreichere Softwareproduktion bei der Österreich-Tochter in Wien aufzuziehen. "Die Konzernzentrale hat uns die Möglichkeit gegeben, nationale Marketingideen stärker als bisher zu entwickeln", erklärte Polsterer. Die Unternehmenspolitik der Österreich-Tochter gehe unter anderem dahin, mit möglichst wenig Devisenaufwand auszukommen. 1984 gelang es, durch Exporte und die Einkäufe in Österreich, den Devisenbedarf auf 20 Prozent des Umsatzes zu begrenzen. In den kommenden Jahren möchte Polsterer mit den höheren Österreich-Zulieferungen die Quote unter zehn Prozent drücken.

Die Geschäftsentwicklung bezeichnete Polsterer gerade in den letzten Monaten als dynamisch. Der Umsatz des Geschäftsjahres 1984 (per 31. 1 0) stieg bei der Österreich-Tochter um 17 Prozent auf 811 Millionen Schilling, der Gewinn etwa im selben Ausmaß. Die Exporte in die RWG-Länder und Jugoslawien trugen mit 42 Prozent zum Umsatz bei und erfuhren im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals seit Jahren wieder eine Belebung. Jugoslawien, die CSSR und künftig möglicherweise auch die Sowjetunion bezeichnete Polsterer als wichtigste Exportmärkte. Erleichterte Cocom-Bestimmungen, die seit Juli in Kraft sind, erlauben es, so Polsterer, mehr Hochtechnologieprodukte als bisher in die Oststaaten zu exportieren.

Die Beschäftigtenzahl bei Hewlett-Packard Österreich stieg seit 1983 um 18 auf 218 Mitarbeiter.