HP warnt und streicht 3000 Manager-Posten

19.04.2001
Hewlett-Packard musste seine Gewinnerwartung für das laufende Quartal deutlich zurücknehmen und dreht nun an der Kostenschraube. Konzernchefin Fiorina sieht die US-Flaute nach Europa überschwappen.

Hewlett-Packard hat gestern eine Gewinnwarnung für das laufende zweite Fiskalquartal ausgesprochen. Der Konzern rechnet mit nur noch 13 bis 17 Cent Profit pro Aktie. Die Wall-Street-Analysten hatten laut First Call/Thomson bisher 35 Cent Gewinn je Anteilschein prognostiziert.

Im Vergleichszeitraum des Vorjahres betrug der Gewinn gar 79 Cent pro Aktie. Gleichzeitig geht HP von einem Umsatzrückgang zwischen zwei und vier Prozent gegenüber dem Vorjahres- und dem vorhergehenden Quartal aus. Noch im vergangenen November hatte Konzernchefin Carleton "Carly" Fiorina ein Einnahmenplus von 15 bis 17 Prozent prophezeit.

Fiorina machte zum Teil den starken Dollar für das schleppende Business verantwortlich, das Auslandsgeschäft werde davon zunehmend negativ beeinflusst. Hinzu komme die Konjunkturflaute in den USA: "Es ist klar, dass der Abschwung im Endkundenmarkt der Vereinigten Staaten nun auf andere Regionen überschwappt, vor allem nach Europa." Am stärksten seien die Geschäftsbereiche Drucker und PCs betroffen. Bei den Printern will das Unternehmen deswegen "seinen Marktanteil aggressiv halten", eine Umschreibung für Preissenkungen.

Im PC-Bereich werde HP die ohnehin geringen Margen allerdings nicht opfern, um Vorreiter im Preiskampf zu werden. HP will nun Kosten sparen. Unter anderem sollen dazu 3000 Management-Posten gestrichen werden, um das Verhältnis Mitarbeiter-Manager (bei letzteren gibt es offenbar einen deutlichen Overhead) zu normalisieren. Außerdem sollen die Mitarbeiter in diesem Jahr auf sechs Urlaubstage verzichten. Ferner wird das Unternehmen rund 150 Millionen Dollar für Lagerüberbestände und geplante Produktionsexpansion im Bereich Inkjet-Drucker abschreiben.