Computersysteme mit Verlusten

HP verdankt Gewinne den Druckern

22.02.2002
MÜNCHEN (jm) - Hewlett-Packard (HP) hat für das erste Quartal eine Steigerung der Nettoeinkünfte von 141 auf 484 Millionen Dollar verzeichnen können. Dieses positive Ergebnis resultiert aber vornehmlich aus Einsparungen im Vertrieb und aus dem Wegfall von Restrukturierungsaufwendungen. Außerdem fielen keine Beteiligungsverluste an.

Der Umsatz fiel im Jahresvergleich im ersten Quartal 2002 gegenüber 2001 um acht Prozent von 12,399 auf 11,383 Milliarden Dollar. Auffällig sind die stark gesunkenen Kosten für den Vertrieb: Hier sparte das Unternehmen rund 730 Millionen Dollar ein. Das ist unter anderem auf die Entlassungen in diesem Bereich zurückzuführen. Die Kosten für Forschung und Entwicklung wurden um 26 Millionen Dollar zurückgenommen. Fielen im ersten Quartal 2001 noch Restrukturierungskosten von 102 Millionen Dollar an, musste HP im ersten Vierteljahr 2002 keine Sonderaufwendungen verbuchen.

Vor allem konnte HP die Verluste aus Beteiligungen, die im ersten Quartal 2001 noch 365 Millionen Dollar ausmachten, jetzt auf null reduzieren. Darin liegt die kräftige Steigerung des Nettogewinns begründet, der von 141 auf 484 Millionen Dollar um 243 Prozent stieg.

Schaut man sich allerdings den Umsatz und Gewinn des ersten Quartals 2002 aus den operationalen Einzelergebnissen der Produktbereiche an, sieht die Rechnung nicht mehr so positiv aus. HP musste einen Umsatzrückgang von acht Prozent hinnehmen. Der operationale Gewinn aus den vier Geschäftsbereichen Imaging and Printing, Embedded and Personal Systems, Computing Systems und IT-Services sowie den Aktivitäten aus dem Finanzdienstleistungsbereich (Financing) fiel gleich um 19 Prozent von 770 auf 625 Millionen Dollar.

Computing Systems schwer eingebrochenWas noch schwerer wiegt, ist die Tatsache, dass HP praktisch seinen gesamten Gewinn (96 Prozent) aus dem operationalen Umfeld mit der Imaging-and-Printing-Sparte generierte. Während der Umsatz in diesem Geschäftsbereich ebenfalls leicht zurückging (zwei Prozent), stieg der Profit von 671 Millionen Dollar im ersten Quartal 2001 auf jetzt 742 Millionen Dollar. Mit Embedded and Personal Systems, also mobilen Computern ("Jornada", "Omnibook"), machte HP auch im ersten Vierteljahr 2002 wieder Verluste (vier Millionen Dollar). Allerdings hatten sich die negativen Zahlen hier im Jahr zuvor noch auf 66 Millionen Dollar belaufen.

Erheblich eingebrochen ist HP mit Computing Systems: Hatte das Unternehmen hier im ersten Quartal 2001 noch einen Gewinn von 58 Millionen Dollar erwirtschaftet, musste es jetzt einen Verlust von 160 Millionen Dollar verbuchen. Der Gewinn bei IT-Services stieg in der Jahresbetrachtung allerdings von 155 auf 203 Millionen Dollar. Der Finanzdienstleistungsbereich ist mit sieben Millionen Dollar gegenüber dem Vorjahr mit 17 Millionen Dollar Verlust weiter in den roten Zahlen.