HP-UX 10.0 als Integrationsplattform Hewlett-Packard beseitigt nun seine Unix-Uneinheitlichkeiten

10.02.1995

MUENCHEN (CW) - Die Anwender von HP erhalten nach einigen Terminverschiebungen mit "HP-UX 10.0" in Kuerze endlich ein einheitliches Unix fuer alle HP-RISC-Rechner. Die neue Betriebssystem-Version spielt damit eine aehnlich standardisierende Rolle wie vor ungefaehr zwei Jahren die Einfuehrung von "Solaris" fuer die Sun-Kunden.

Bisher mussten die HP-Anwender mit Unterschieden bei den Unix- Betriebssystemen auf den verschiedenen Rechnern leben. Auch wenn die Differenzen nur klein waren, machten sie sich besonders beim Management verteilter Umgebungen doch unangenehm bemerkbar. Diesen Mangel soll das Release 10 des Betriebssystems nun endgueltig beheben.

Besonders wichtig war den HP-Entwicklern, dass bei Anwendern durch die Einfuehrung des neuen Einheits-Unix moeglichst wenig Probleme entstehen. "Anders als beim Umstieg von SunOS auf Solaris ist bei uns keine Migration noetig", versichert Manfred Willem, Leiter Vertriebs-Marketing Workstations bei HP. Nach seiner Auskunft laufen die bisherigen Anwendungen unveraendert auch unter dem neuen Betriebssystem. Im Unterschied zu Solaris steht HP-UX nicht fuer Intel-Rechner zur Verfuegung.

Nach der jetzt erfolgten Freigabe bekommen zunaechst einmal die Software-Anbieter ein sogenanntes Produktions-Release, um ihre Anwendungen an die zusaetzlichen Moeglichkeiten von HP-UX 10.0 anpassen zu koennen. Die Auslieferung an die Endkunden erfolgt erst Mitte des Jahres.

Neben der Skalierbarkeit ueber alle PA-RISC-Plattformen hinweg zeichnet sich das System durch Performance-Verbesserungen aus. Diese ergeben sich unter anderem aus der Ueberarbeitung des virtuellen Speichersubsystems, schnelleren I/O-Kanaelen und einem leistungsfaehigeren Netzdateisystem. Ausserdem unterstuetzt HP-UX jetzt auch symmetrisches Multiprocessing auf den Workstations der 9000er Reihe.