API-Tausch ist Zwischenschritt zu Standards

HP und IBM kooperieren bei Speichernetzen

30.08.2002
MÜNCHEN (CW) - Die Standardisierung von Speichernetzwerken kommt voran. HP und IBM tauschen Programmierschnittstellen aus.

IBM und Hewlett-Packard haben ein Abkommen getroffen, wonach sie sich gegenseitig Lizenzen ihrer Anwendungsprogrammier-Schnittstellen (APIs) für Speicher und "Common Line Interfaces" (CLIs) erteilen. Dies wird es ermöglichen, IBMs "Totalstorage"-Server (Codename "Shark") mit der Speicher-Management-Software "Openview" von HP zu betreiben. Umgekehrt lassen sich "Storageworks"-Speicher der Typen "Enterprise Virtual Array" von HP und "Enterprise Modular Array" aus dem Compaq-Erbe mit IBM-Software administrieren. Dies ist eine Voraussetzung, um Speichernetze mit Geräten von HP und Big Blue zu integrieren.

Mit dem Austausch der Programmierschnittstellen wollen die Unternehmen aber keinen alternativen Weg zur Standardisierung des Speicher-Managements einschlagen.

Jeder kann mit jedem

Diese wird nach wie vor von der Storage Networking Industry Association (SNIA) vorangetrieben, die in Kürze das "Common Information Model" (CIM) für das Datenformat der System-Management-Tools vorlegen will. Darauf aufbauend hat die SNIA, in der alle Speicheranbieter mitarbeiten, "Bluefin" als Grundlage einer künftigen standardisierten Management-Lösung für heterogene Speichernetze angenommen. HP und IBM bezeichnen ihren API-Austausch als Zwischenschritt zur Standardisierung von CIM und Bluefin.

HP hatte einen im letzten Jahr geschlossenen ähnlichen Vertrag zwischen Compaq und EMC nicht nur bestätigt, sondern im vergangenen Monat auch auf die eigenen Produkte ausgeweitet. Gerüchten zufolge steht das Unternehmen kurz vor Abschluss eines weiteren Abkommens dieser Zielrichtung mit Hitachi. IBMs Einwilligung zu einem API-Austausch könnte eine Einigung mit EMC erleichtern. (ls)