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HP und EMC vergleichen sich

03.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Hewlett-Packard und EMC haben ihre seit 2001 anhängigen Rechtsstreite im Rahmen eines Vergleichs beigelegt - wie in solchen Fällen üblich ohne offizielles Schuldeingeständnis. HP zahlt dabei allerdings effektiv 325 Millionen Dollar an den Storage-Spezialisten aus Hopkinton, Massachusetts, indem es in den kommenden fünf Jahren dessen Produkte für den internen Einsatz sowie Wiederverkauf erwirbt. Beide Firmen vereinbarten überdies einen auf fünf Jahre befristeten gegenseitigen Technologieaustausch und wollen zukünftig enger zusammenarbeiten. EMC-Sprecher Mark Frederickson erklärte, er hoffe auf einen Zusatzvertrag, in dessen Rahmen HP seinen Kunden Softwareprodukte von EMC anbiete - derzeit ist der Konzern aus Palo Alto nur VMware-Reseller.

Die Übereinkunft tritt am 1. September in Kraft und schafft eine Reihe von Spannungen zwischen beiden Firmen aus der Welt. HP hatte von 1995 bis 1999 Speichersystems von EMC verkauft, diese dann aber zugunsten von Hitachi Data Systems (HDS) aus dem Programm genommen, dessen Highend-Arrays es heute noch anbietet. Nach Abbruch der Reseller-Beziehung klagte EMC gegen HP mit der Begründung, der Name einer HP-Maschine klinge zu sehr wie "EMC" und erhielt von einem US-amerikanischen Bundesrichte Recht.

Im Jahr 2001 strengten beide Firmen dann insgesamt drei Prozesse gegeneinander an. Eine von drei Patentklagen erbte HP durch die Übernahme des Storage-Virtualisierungs-Spezialisten StorageApps im Jahr 2001. EMC hatte ursprünglich StorageApps vor den Kadi gezerrt. In den Jahren 2002 und 2004 verklagten sich HP und EMC erneut wegen Patentverstößen. Erste Vergleichsverhandlungen hatten die Unternehmen dann im Februar aufgenommen, nachdem ein US-Bundesgericht festgestellt hatte, HP habe Patente von EMC bezüglich Datenspeicherung verletzt. (tc)