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HP strukturiert seine Enterprise-Sparte um

05.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - HP hat in der vergangenen Woche seinem für die Unternehmens-DV zuständigen Bereich eine neue Struktur verpasst. Diese soll nach Angaben von Peter Blackmore, Chef der defizitären Sparte, allerdings nicht zwecks Erreichung der Profitabilität die Kosten senken, sondern künftiges Wachstum ermöglichen. Die Produkt-Roadmap bleibe unverändert, so Blackmore Im zuletzt abgeschlossenen Quartal hatte die Enterprise Systems Group bei Einnahmen von 3,7 Milliarden Dollar einen Verlust von 83 Millionen Dollar ausgewiesen.

Innerhalb von Enterprise Systems gab es bislang drei separate Hardwarebereiche: Business Critical Servers, Industry Standard Servers und Network Storage. Diese werden zu einer einzigen Abteilung unter Leitung von Senior Vice President Scott Stallard zusammengelegt, der direkt an Blackmore berichtet. Der bisherige Chef des Bereichs Network Storage Solutions, Howard Elias, wird Leiter einer neue Business Management and Operations Group, die innerhalb der Entprise-Sparte für Strategie, Geschäftsplanung und -ausführung verantwortlich zeichnet. Elias berichtet ebenfalls direkt an Blackmore.

Neu geschaffen wurde eine für Global Accounts zuständige Position, die engere Verbindungen zur Service-Sparte herstellen soll. Diese wird besetzt von Senior Vice President Airton Gimenes, der zuvor in gleichem Rang für den Vertrieb von HP Services verantwortlich zeichnete. In seinem neuen Job berichtet Gimenes zu gleichen Teilen direkt an Blackmore und an Ann Livermore, die als Executive Vice President HP Services vorsteht.

Laut Blackmore war die Vereinheitlichung der Enterprise-Hardware von Anfang an geplant, sollte eigentlich aber erst im kommenden Jahr erfolgen. Die bisherige Struktur habe eine Basis für die Integration der Geschäfte von HP und der im Mai vergangenen Jahres übernommenen Compaq bilden sollen: "Es stand außer Frage, dass die Enterprise Group die größte Komplexität aufwies." Blackmore sagte gegenüber "Computerwire" weiter, es sei "dem Team zu verdanken, dass wir so gut vorangekommen sind".

Mit der neue Struktur sei HPs Enterprise Systems Group gerüstet für weiteres Wachstum, so Blackmore. Der Bereich verfolgt derzeit das selbstgesteckte Ziel, in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres (dieses ende im kommenden November) wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. "Das schaffen wir auf jeden Fall", ist sich der Spartenchef sicher. Man könne nun mit optimierter Forschung und Entwicklung, Fertigung, Logistik und anderen Funktionen den Wettbewerb aggressiver angehen. Das laufe aber nicht notwendigerweise auf niedrigere Preise hinaus, sagte Blackmore. HP könne eher in puncto Reichweite oder Produktbreite konkurrieren. (tc)