Neue Intel-basierende Systeme vorgestellt

HP stellt Verkauf der e3000 ein

07.11.2003
MÜNCHEN (CW) - Hewlett-Packard wird nach drei Jahrzehnten die Computerreihe "e3000" nicht mehr anbieten. Die Anwender sollen auf Intel-basierende Systeme umstellen, von denen der Hersteller einige neue Modelle auf den Markt bringt.

Zu Halloween endete eine Ära. HP nimmt, wie vor zwei Jahren angekündigt, die proprietären e3000-Rechner aus dem Angebot. Die Anwender der Midrange-Systeme haben noch bis Oktober nächsten Jahres die Möglichkeit, Software-Upgrades, Peripheriegeräte und neue Prozessoren zu erwerben. Der technische Support ist bis Ende 2006 gesichert, danach bietet HP nur noch Patches über das Internet an. Nach dem Willen des Herstellers sollen die Firmen auf andere HP-Systeme umsteigen, die mit dem Unix-Derivat HP-UX, Linux oder Windows arbeiten.

Die Midrange-Computer kamen 1972 unter dem Namen "HP3000" mit dem Betriebssystem "MPE" auf den Markt. Sie standen vor allem in Konkurrenz zur "VAX" von Digital Equipment und zur "AS/400" von IBM. Kunden schätzten die HP3000, weil sie Transaktionsverarbeitung unterstützte und einfach zu bedienen war. Schon vor rund zehn Jahren hatte Hewlett-Packard einen Anlauf genommen, das Midrange-System aus dem Programm zu streichen und die Kunden zur Migration auf PA-Risc-Unix-Maschinen zu bewegen. Nach heftigen Protesten der Anwenderschaft musste HP einen Rückzieher machen. Weltweit soll es noch 10000 bis 20000 Nutzer der e3000 geben. Die Treuesten der Treuen wollen sich nun in Anwendervereinigungen gegenseitig helfen.

Mini-Superdome-Systeme

Derweil baut HP das Rechnerangebot im Midrange-Bereich aus. Unterhalb des "Superdome"-Highends erscheinen das Acht-Prozessor-System "rx7620" und der 16-CPU-Server "rx8620". Ein Vier-Wege-Rechner "rx4640" ersetzt das bisherige Modell "rx5670". Die neuen Computer arbeiten mit Cell-Boards, auf denen bis zu vier Intel-CPUs des Typs Itanium 2 (Madison) stecken können.

Genauere Angaben zu Konfigurationen und Preisen macht HP noch nicht. Aber eine rx7620 mit zwei 1,3 Gigahertz schnellen Madison-CPUs und 2 GB RAM soll rund 24000 Dollar und eine gleichermaßen ausgestattete rx8620 soll 63000 Dollar kosten. Die Rechner laufen mit HP-UX 11i, Linux und Windows. (ls)