Neue Systeme für Network Attached Storage

HP stellt Speicherprodukte unter gemeinsames Dach

31.03.2000
MÜNCHEN (CW) - Hewlett-Packard (HP) konsolidiert sein Speichergeschäft. Nachdem bislang sechs voneinander unabhängige Firmenbereiche das Geschäftsfeld Speicher unter sich aufgeteilt haben, soll in Zukunft eine gemeinsame Storage-Abteilung den Bedarf des gesamten Marktes abdecken. Wachsende Bedeutung kommt dabei Network-Attached-Storage- (NAS-)Geräten zu. Für dieses Segment präsentiert HP drei neue Produkte.

Herzstück der neuen NAS-Initiative von Hewlett-Packard ist das Plattensubsystem "Netstorage 6000". Kunden können bei diesem Gerät zwischen Speicherkapazitäten von 72 bis 360 GB wählen. Die Laufwerke lassen sich im Raid-Level 5 konfigurieren. Anwender können die einzelnen Festplatten im laufenden Betrieb auswechseln beziehungsweise neue Platten ergänzen. Stromversorgung und Lüftungssysteme sind redundant ausgelegt.

Für die Netzanbindung bietet HP alternativ eine 10/100-Mbit-Ethernet- oder eine Gbit-Schnittstelle an. Netstorage 6000 unterstützt die Windows-Systeme 95, 98 und NT sowie die Unix-Derivate HP-UX und Solaris von Sun. Als Linux-Variante können Kunden die Red-Hat-Distribution einsetzen.

Laut Hersteller kann das Speichergerät ohne spezielle Server- oder Client-Software in ein Netz eingeklinkt werden. Installation, Konfiguration und Management laufen über ein Web-basiertes Administrations-Tool. Ferner unterstützt das Plattensubsystem Verwaltungssoftware wie "Openview" und "Top Tools" von HP sowie CAs "Unicenter".

Die Netstorage-6000-Speichersysteme werden ab Anfang Mai in den USA und Kanada für Preise zwischen 25 000 und 52 000 Dollar verfügbar sein. Wann und zu welchen Preisen die Speicher nach Deutschland kommen, steht bislang noch nicht fest.

Die Backup-Server "Autobackup PC25" und "Autobackup PC100" sollen in erster Linie die Daten von Desktop- und Notebook-Systemen sichern. In diesem Bereich haben viele Firmen laut HP keine sichere Backup-Strategie. Die Systeme können die Daten von bis zu 25 (PC25) beziehungsweise bis zu 100 (PC100) Client-Rechnern sichern. An die Autobackup-Server sind verschiedene magneto-optische Speicherlaufwerke oder HP-eigene Bandlaufwerke anschließbar.

Für das Geschäft mit Storage Area Networks (SANs) nimmt Hewlett-Packard einen weiteren Switch der Firma Brocade in sein Speicherprogramm auf. HP adressiert mit diesem Gerät, das mit acht Anschlüssen ausgerüstet ist, kleinere Speichernetze. Bislang konnten die Kalifornier nur einen Brocade-Switch mit 16 Ports anbieten.

Die neuen Geräte werden in Zukunft von einer einheitlichen Speicher-Division vermarktet. Die zukünftige Speicherorganisation baut auf vier Unterbereichen auf: Data Protection, Data Management, Integrated Solutions und Business Development. Insgesamt will der in Palo Alto ansässige Computerhersteller 30 Prozent mehr in das Speichergeschäft investieren als bisher. Der Einsatz könnte sich lohnen. Analysten rechnen damit, dass im NAS-Segment 2003 weltweit bereits fünf Milliarden Dollar umgesetzt werden. Momentan liegt der Umsatz bei etwa einer Milliarde Dollar.