Kunden bevorzugen x86 mit 64-Bit-Erweiterungen

HP stellt Itanium-Workstations ein

01.10.2004
MÜNCHEN (CW) - Einen herben Rückschlag muss Intel verkraften: Hewlett-Packard, das gemeinsam mit dem Chipriesen Milliarden Dollar in die Entwicklung der 64-Bit-Architektur "Itanium" investiert hat, verkauft keine Workstations mehr auf Basis dieser Prozessoren.

Intel hatte den Itanium seit 1994 gemeinsam mit HP entwickelt und ursprünglich zum Nachfolger seiner x86-Chips erkoren, die sich zuerst in PCs und später auch in Lowend-Servern durchgesetzt hatten. Die ersten Itanium-Prozessoren kamen allerdings erst 2001 und damit zwei Jahre später als geplant auf den Markt. Sie verarbeiteten vorhandene 32-Bit-Software nicht so gut wie erwartet.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Intel bereits entschieden, den Itanium vornehmlich für Highend-Server und Workstations zu vermarkten, die vom größeren Adressraum der 64-Bit-Technik effektiv profitieren können. Der Konkurrent Advanced Micro Devices entschied sich stattdessen, seine 32-Bit-Prozessoren mit 64-Bit-Erweiterungen auszustatten, so dass Kunden sowohl ihre vorhandenen Applikationen als auch neue 64-Bit-Programme parallel fahren können. Intel sah sich Anfang 2004 gezwungen, dieses Konzept gleichfalls zu übernehmen.

HP stellt immer noch drei seiner Server-Linien auf Itanium um. Seit Februar verkauft der Hersteller aber auch kleinere Server mit den 64-Bit-erweiterten CPUs "Opteron" von AMD und "Nocona" von Intel. Seine Itanium-2-Workstations "zx2000" und "zx6000" stellt HP nach Angaben einer Sprecherin nun ein, weil die Kunden das 64-Bit-Erweiterungskonzept präferierten. Am Bekenntnis zum Itanium im Server-Bereich ändere die Entscheidung aber nichts. (tc)