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HP-Mitarbeiter soll Superdome-Tests sabotiert haben

09.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Hewlett-Packard hat vor einem US-Bundesgericht Anklage gegen seinen früheren Mitarbeiter Hock-Beng Lim erhoben. Der im vergangenen Monat gefeuerte Mann soll TPC-Benchmark-Tests des Highend-Unix-Servers "Superdome" mehrfach absichtlich sabotiert und den Konzern damit Millionen Dollar gekostet haben. Lim habe vor seinem Rausschmiss wichtige Festplatten formatiert, Kabel zu in den Tests genutzten Rechnern durchtrennt, interne E-Mails gestohlen, Firmengeheimnisse verraten und Logfiles manipuliert, um seine Spuren zu verwischen, so HP in seiner Klageschrift.

Mehr als eine Million Dollar will das Unternehmen in diesem Jahr bereits ausgegeben haben, um die von Lim verursachten Probleme zu beheben. Diese hätten HP daran gehindert "branchenweite Spitzenergebnisse für die Superdome-Leistung zu veröffentlichen". Nun soll der Beklagte ordentlich Schadenersatz für dadurch möglicherweise entstandene Umsatzeinbußen zahlen.

Superdome gehörte zu den wichtigsten Produktvorstellungen von HP im vergangenen Jahr (Computerwoche online berichtete). Die seit Januar erhältlichen Maschinen sind ab zirka 400.000 Dollar zu haben und zielen auf Großanwender, die große Datenbanken im Dauerzugriff benötigen. Im TPC-C-Test erreichte das System offiziell bislang nur einen Wert von rund 197.024 (Fujitsus "Primepower 2000" führt hier mit 455.818) , während HP bis spätestens Ende dieses Sommers eigentlich ein Resultat im Bereich von 300.000 vorlegen wollte. (tc)