HP legt Klassenbibliotheken ueber das Datenbanksystem Oracle-Anwender erhalten eine OO-Oberflaeche fuer ihre Daten

05.08.1994

SAN FRANZISKO (qua) - Oracle-Anwender, die ein objektorientiertes Datenbanksystem benoetigen, muessen nicht auf die Version 8 warten - sofern sie eine HP-Maschine als DB-Server einsetzen. Unter der Bezeichnung "Odapter" hat die Hewlett-Packard Co. (HP), Palo Alto, Kalifornien, auf der Object World in San Franzisko eine objektorientierte Schnittstelle fuer Oracle 7 vorgestellt.

Was den Anwendern des

HP-eigenen Datenbanksystems

"Allbase/SQL" recht ist, soll den Oracle-Kunden ab sofort billig sein: Wie Hewlett-Packard verspricht, ermoeglicht Odapter den Entwicklern objektorientierter Anwendungen, ihre Objekte auf dem am weitesten verbreiteten relationalen Datenbank-Management-System abzulegen.

Als Anwendungsentwicklungs-Umgebung lassen sich zum Beispiel "Visual Works" von Parcplace Systems oder das HP-eigene "Distributed Smalltalk" nutzen. Laut Anbieter unterstuetzt Odapter aber auch den Aufbau von Klassenbibliotheken unter C++ sowie den Datenaustausch zwischen C++ und Smalltalk.

Um die Objekte zu erstellen beziehungsweise wieder abzurufen, wird die "Object Structured Query Language" (OSQL), eine Erweiterung von SQL, zu Hilfe genommen. Der Odapter setzt HP zufolge jedes mit OSQL entwickelte Objekt transparent in relationale Tabellen um. Auf diese Weise liessen sich zusammen mit den Daten auch die zugehoerigen Geschaeftsprozesse und Regeln innerhalb der Oracle- Struktur speichern.

Zum Client-Toolset gehoert die Schnittstelle "Interactive Object- Oriented SQL" (IOSQL). Sie dient dazu, OSQL-Statements interaktiv einzugeben. Hinzu kommen ein grafisches Browsing-Tool sowie die "Object Application Call Interfaces" (OACI) fuer die Programmierung unter Smalltalk und C++. Auf der Server-Seite wird der Werkzeugkasten durch einen "Object Manager" ergaenzt, mit dem sich die OSQL-Calls der Clients ausfuehren lassen.

Neben einem integrierten Objektmodell, das nach Herstellerangaben speziell fuer den Zugriff auf bestehende verteilte Daten und Anwendungen konzipiert wurde, umfasst das HP-Produkt auch eine Klassenbibliothek, die auf das EDA/SQL-Gateway von Information Builders zugreifen soll. Die Software-Schnittstelle ermoeglicht die relationale Sicht auf etwa 50 unterschiedliche Datenbanksysteme.

Waehrend Odapter als Server nur ein HP9000-System akzeptiert, stehen auf der Client-Seite mehrere Optionen zur Verfuegung: Ausser den HP-Maschinen lassen sich auch Sparcstations von Sun und RS/6000-Rechner von IBM sowie Windows-PCs einsetzen. Eigenen Angaben zufolge plant HP darueber hinaus, Odapter-Versionen fuer Informix und Sybase zu entwickeln.