HP Forum: e3000-Anwender fordern Quellcode

20.09.2006
Seit HP im Jahr 2001 das End of Life seiner "e3000"-Server angekündigt hat, kämpft eine hartnäckige Gruppe von Anwendern und Systemberatern um das Weiterleben des proprietären Betriebssystems "MPE".

Im Rahmen des HP Technology Forums in Houston, Texas, ist die OpenMPE Inc. wieder einmal zusammgekommen und hat ihre Pläne besprochen, Softwareentwicklungs-Dienste für MPE anzubieten. Geplant sind Betriebssystem-Updates etwa zur Unterstützung neuer Peripherie und Netze. OpenMPE schätzt, dass Anwender dafür - abhängig von der Zahl supporteter Systeme - zwischen 5000 und 37.500 Dollar zahlen müssten.

Jedoch hängt das Schicksal von OpenMPE vom guten Willen Hewlett-Packards ab. Gewährt der Hersteller keinen Zugang zum Quellcode von MPE, dann kann OpenMPE einpacken. Andauernde Verzögerungen könnten laut OpenMPE-Chairman Birket Foster das gleiche bewirken. Die Hoffnung hat Foster noch nicht aufgegeben. "Wenn HP einen nahtlosen Übergang will, können sie das ganz einfach machen - sie können das Projekt finanzieren und sicherstellen, dass uns zum Start die richtigen Ingenieure unter die Arme greifen."

HP hatte zuletzt erklärt, es werde die e3000 noch bis Ende des Jahres 2008 unterstützen, nachdem der Support ursprünglich in diesem Jahr hatte auslaufen sollen. David Wilde, HPs Business Manager für die e3000, war ebenfalls auf dem HP Forum. Er erklärte, die Position seiner Firma bezüglich OpenMPE sei unverändert. HP prüfe noch, wie es am besten vorgehen solle. Einen Termin für eine Entscheidung wollte Wilde nicht nennen.

Wilde zufolge ist HP offen, beim Support für die e3000 über das Jahr 2008 hinaus mit einer oder mehr Third Parties zu kooperieren - dies könne Open MPE mit einschließen, müsse es aber nicht. Wie und mit welchem Geschäftsmodell die Übergabe vonstatten gehen könne, werde noch untersucht. "Wir schauen uns diese Probleme aktiv an", verspricht Wilde.

Foster, gleichzeitig Chef von MB Foster Associates, Partner in HPs e3000-Migrationsprogramm, geht davon aus, dass viele Anwender noch über 2008 hinaus mit den Legacy-Maschinen arbeiten werden.

Einige Kunden erklärten aber, sie könnten die Maschinen nicht weiter betreiben. Ken Porter, der die e3000-Server für die Stadt Houston betreut, migriert zu Ende des Jahres auf Itanium-Server von HP. Nach 2006 bekomme man keine Ersatzteile mehr für die e3000, deswegen sorge er sich um den Nachschub für kritische Komponenten. "Jedes Teil, das man dann erhält, wird irgendwie ein Nachbau sei", mutmaßt der e3000-Anwender. (tc)