Experten: "Keine Marktchancen im Alleingang"

HP findet Unterstützung für "Openview"

16.12.1988

BOSTON (IDG) - Hewlett-Packard hat bei den ersten Softwarehäusern Unterstützung für sein grafisches LAN-Management-System "Openview" gefunden. Nach Angaben von Branchenkennern stehen insbesondere die Unternehmen Ungermann-Bass und Northern Telecom als potentielle Partner zur Diskussion.

Nach Meinung von Experten hat sich das Blatt für Hewlett-Packards bisher nur schleppend akzeptiertes Interface zum Guten gewendet, seitdem LAN-Hersteller von ihren Kunden zunehmend unter Druck gesetzt werden. Die Forderung der Anwender: Eine benutzerfreundliche Schnittstelle zum Handling ihrer Netzwerksysteme. Wichtiges Kriterium bei der Entscheidung der Softwarehäuser, gerade "Openview" zu unterstützen, ist Hewlett-Packards Engagement für den OSI-Standard. Auf ihm basiert das neue Interface.

Nach Meinung eines Sprechers des US-Unternehmens Ernst & Whinney, sei Hewlett-Packard, wenn überhaupt, nur mit Hilfe großer Softwarehäuser in der Lage, das Interface auf dem Markt durchzusetzen. Im Gegensatz zu Herstellern wie Digital Equipment hätte HP nicht die Durchschlagskraft, Protokolle vorzuschreiben und müsse auf bestehende Standards setzen. Ein Vertreter von Ungermann-Bass bestätigte inzwischen, daß man von HP eine entsprechende Entwicklungssoftware für Openview gekauft hätte. Northern Telecom hatte Mitte dieses Jahres angedeutet, in Sachen LAN-Interface mit Hewlett-Packard zusammenzuarbeiten.

Von HP weder dementierte noch bestätigte Branchengerüchte besagen, daß HP trotzdem Programmkomponenten entwickelt, die zwar auf dem OSI-Standard basieren, jedoch nicht mit dem Protokoll des OSI-Network-Management-Forum zusammenarbeiten .