Umsatz nur leicht gestiegen

HP erzielt im zweiten Quartal mehr Gewinn als erwartet

21.05.1999
MÜNCHEN (CW) - Hewlett-Packard (HP) hat das zweite Geschäftsquartal 1999 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit einem geringen Umsatzwachstum von 3,1 Prozent sowie einer großen Profitsteigerung von 34 Prozent beendet.

Das Unternehmen aus Palo Alto, Kalifornien, erwirtschaftete zwischen Anfang Februar und Ende April 1999 insgesamt 12,42 Milliarden Dollar. Ein Jahr zuvor hatte der Umsatz 12,04 Milliarden Dollar betragen. Der Gewinn stieg im gleichen Zeitraum von 685 auf jetzt 918 Millionen Dollar. Das entspricht 88 Cent pro Aktienanteil. Analysten hatten ein Wachstum pro Wertpapier von lediglich 80 Cent prognostiziert, weswegen einige Wallstreet-Experten nun eine Trendwende zum Besseren bei HP sehen.

Im Vergleich zum ersten Geschäftsquartal 1999 (Ende: 29. Januar 1999) stieg der Umsatz um rund vier Prozent. Der Gewinn jedoch fiel vom ersten auf das zweite Vierteljahr 1999 um zirka 3,3 Prozent.

Das Unternehmen gab bekannt, es habe im zweiten Quartal 1999 von starken Verkäufen in den Bereichen Drucker, Zusatzkomponenten, Scanner und Computersoftware sowie bei Dienstleistungen profitiert. Hingegen fiel der Umsatz im Vergleich zum zweiten Vierteljahr 1998 in der Computerorganisation bei Servern um vier Prozent. HP machte die schwachen Verkäufe bei Unix-Maschinen für die fallenden Erträge in diesem Bereich verantwortlich.

Der Umsatz mit Computerprodukten stieg um 4,5 Prozent von 10,04 auf 10,5 Milliarden Dollar. Der Umsatz der Meßtechnikorganisation sank von 1,12 Milliarden auf 991 Millionen Dollar.

Das Management von HP kommentierte die Geschäftszahlen als "immer noch signifikant unter unseren Zielen". Solche Zurückhaltung ist bei einem genauen Blick auf HPs Geschäftsmodell nachvollziehbar. Das Unternehmen ist in die beiden Bereiche Computer- und Meßtechnikorganisation unterteilt. Die Meßtechnikorganisation erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr 1997/98 (Ende: 30. Oktober 1998) 7,8 Milliarden Dollar.

Die Computerorganisation teilt sich in die vier Geschäftsfelder Hardcopy-Produkte und Peripherie, Computersystems (Workstations und Server), PC und Massenspeicher sowie Services und erzielte 1997/98 einen Umsatz von 40,105 Milliarden Dollar.

Allein mit den Hardcopy-Produkten setzte HP 1998 rund 20 Milliarden Dollar um, also 50 Prozent des gesamten Umsatzes der Computerorganisation. In diesen Bereich fallen in erster Linie sämtliche Drucker samt deren lukrativen Ersatzteilkomponenten wie etwa Tintenpatronen. Auch Scanner sowie die sogenannten All-in-one-Systeme, die Printer, Scanner und Faxgeräte zu einer Einheit verschmelzen, fallen in diese Geschäftskategorie.

Massenspeicher, also etwa DVD-Laufwerke und CD-ROM-Speichertürme sowie Speicher-Arrays, spülten HP 1998 zwei Milliarden Dollar in die Kassen. Services standen 1998 für weitere 6,95 Milliarden Dollar des Gesamtumsatzes der HP Company.