Sattes Gewinnplus

HP Deutschland entpuppt sich als Musterknabe

25.11.1998
BÖBLINGEN (CW) - Gegen den konzernweiten Trend hat die deutsche Hewlett-Packard GmbH (HP) das Geschäftsjahr 1997/98 mit einem deutlichen Gewinnanstieg abgeschlossen.

Wie die deutsche HP-Tochter nahezu zeitgleich mit dem konzernweiten Ergebnis bekanntgab, wurde das Fiskaljahr 1997/98 (31. Oktober) mit einem gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent auf 8,9 Milliarden Mark gestiegenen Umsatz abgeschlossen. Unter dem Strich blieb dabei ein Nettogewinn von 433 (Vorjahr: 285) Millionen Mark übrig. "HP konnte in Deutschland sowohl die Asienkrise als auch den Preisverfall in manchen Märkten erfolgreich bewältigen", kommentierte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Jörg Menno Harms, das Ergebnis. Gut zwei Drittel des Umsatzes entfielen auf Computerprodukte und -services, ein Fünftel auf Meßtechnik. Vor allem die Segmente Server sowie IT-Dienstleistungen hätten überproportional zugelegt, heißt es weiter.

Damit schnitt HP in Deutschland wesentlich besser als die US-Mutter ab. Der Konzern mußte weltweit für das Geschäftsjahr 1997/98 einen im Vorjahresvergleich sechsprozentigen Gewinnrückgang von 3,04 auf 2,94 Milliarden Dollar bilanzieren, während der Umsatz um zehn Prozent von 42,9 auf 47,1 Milliarden Dollar geklettert ist.

Von einem besonderen Erfolgsrezept will man indes bei der deutschen HP-Dependance nichts wissen. Lediglich ein straffes Kosten-Management habe dazu geführt, daß der Personal- und Materialaufwand im Vergleich zum Umsatzzuwachs unterproportional gestiegen sei, erklärte Harms gegenüber dem "Handelsblatt". Auch wenn die Gesellschaft innerhalb des Konzerns ihr Ranking verbessert hat, sehe er kaum Chancen, weitere Produktverantwortung übertragen zu bekommen. Derzeit werden in Deutschland Workstations und Server montiert; in den Bereichen Meßtechnik, Medizinelektronik sowie System-Management ("Openview") trägt HP Deutschland weltweite Verantwortung.

Die Zahl der HP-Mitarbeiter hat sich hierzulande gegenüber 1996/97 um 300 auf rund 7000 erhöht. Berücksichtigt man Fluktuationen sowie den Verkauf der Leiterplattenfertigung, entstanden insgesamt 500 neue Arbeitsplätze. Für das laufende Jahr ist Harms dem Vernehmen nach optimistisch, abermals ein zweistelliges Umssatzplus erzielen zu können. Der Gewinn solle dabei mit der Einnahmenentwicklung Schritt halten.